Zuvor bekamen die Zuschauer und die Beteiligten eine wenig erfreuliche Szene zu sehen. Beim Stand von 1:0 für Kamen blieb ein Gästespieler verletzungsbedingt an der Mittellinie liegen. Da der eigene Torwart den Ball aber nicht ins Aus spielte, sondern ihn zu lange in den Händen hielt, pfiff der Spielleiter zum Schiedsrichterball. Das dachten zumindest die Kamener und erwarteten einen Rückpass des Gegners zum VfL-Torwart. Die Spieler vom BSV Schüren verstanden das aber scheinbar anders und schoben den Ball zur Verwunderung des Gegners unbedrängt ins Tor. RS fragte bei den Betroffenen nach: Was war da los?
Peter Seifert (1. Vorsitzender BSV Schüren): „Ich kann nur sagen: ein Kamener ist ungefähr auf Höhe der Mittellinie gestolpert oder mit jemandem zusammengerasselt, aber auf jeden Fall liegen geblieben. Währenddessen hatte der VfL-Torwart den Ball für geraume Zeit in der Hand und der Schiri forderte ihn auf ins Aus zu spielen. Das hat er aber nicht gemacht und den Ball bestimmt 20 Sekunden lang festgehalten. Daraufhin hat der Schiri abgepfiffen und wir haben alle mit einem indirekten Freistoß gerechnet, so wie es richtig gewesen wäre; die VfL-Spieler haben auch keinen von uns gedeckt. Na gut, wir hätten den Ball auch rauspöhlen oder der Schiri das Tor nicht anerkennen können, aber der hatte das Spiel auch zuvor schon auf beiden Seiten nicht im Griff. Es ist eine traurige Sache und in der Situation sicherlich kein Fairplay gewesen, aber das steht mittlerweile eh nicht mehr an erster Stelle und fängt ja schon in der Bundesliga an. Im Laufe der Saison gleicht sich aber jedes Missgeschick aus.“
Hakan Mekik (Betreuer VfL Kamen): „Es war folgende Situation: Ein Spieler von uns wurde hinter der Mittellinie gefoult und blieb liegen. Das Spiel lief weiter und unser Torwart hielt den Ball in der Hand. Er spielte den Ball aber nicht ins Aus, sondern fragte den Schiri was er jetzt machen solle. Dieser deutete an, dass er auf Schiedsrichterball im Sechzehner entscheiden werde, was er auch tat. Daraufhin versicherte ein Schürener Spieler, dass er den Ball zurückspielt, also haben wir auch niemanden gedeckt. Er hat dann auch ausgeführt, aber den Ball zum Stürmer quergelegt, der eingeschoben hat. Wir versuchen immer mit dem Gedanken des Fairplay zu spielen, aber diese Aktion hatte damit nichts zu tun. Eine Beschwerde scheint auch sinnlos. Da kann man leider einfach nichts machen.“