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Bochum: Spielabbruch
"Er machte 'nen ängstlichen Eindruck"

Bochum: Spielabbruch wg. Beleidigungen

Kreisliga C 4, RW Leithe II gegen Germania Bochum-West III. 20 Minuten vor Spielende droht der ungeschlagene Tabellenführer eben dieses Prädikats zu verlieren.

Der Außenseiter führt mit 1:0. Und dann verliert der Favorit auch noch einen Spieler mit Gelb-Rot. Allein, zuvor soll er noch nicht einmal Gelb gesehen haben. Den Gästen gehen die Nerven durch, eine "Rudelbildung" und einige Beleidigungen später bricht der Referee die Partie vorzeitig ab. RS online fragte: Was war da los?

Alexander Jacob (Vorstand der Fußballabteilung Rot-Weiß Leithe):

Zunächst einmal ist es unheimlich bedauerlich, dass das Spiel nicht sportlich beendet wurde. Insgesamt war es ein gutes Kreisliga C-Match, das von der Spannung lebte und sehr ausgeglichen verlief. Das Foul, das letztlich die zweite Gelb-Rote Karte für Germania II auslöste, fand direkt vor der Auswechselbank von Germania Bochum-West statt. Nachdem der Schiedsrichter den Platzverweis ausgesprochen hatte, gab es lautstarke Beschwerden der Mannschaft sowie der Auswechselspieler und einiger Zuschauer auf Seiten von Germania. Der zuvor ausgewechselte Spielertrainer kam dann sogar mit weiteren Germania-Auswechselspielern und Betreuern auf den Platz und führte mit dem Unparteiischen einen lautstarken Disput. Aus dem Kreis, der sich dann ziemlich schnell um den Schiedsrichter versammelt hatte, fielen Worte in türkischer Sprache, die ich nicht verstanden habe, beziehungsweise auch Beleidigungen auf Deutsch.

Unsere Mannschaft hatte mit der 1:0-Führung im Rücken und der Konstellation zehn gegen neun alle Trümpfe in der Hand, um dem Spitzenreiter die erste Saison-Niederlage beizubringen. Leider sah der Schiedsrichter aufgrund der heftigen Proteste gegen seine Entscheidung eine Bedrohung seiner Person gegeben und hat das Spiel in der 70. Minute abgebrochen. Die Reaktion von Germania Bochum-West auf dem Platz finde ich bedauerlich, weil sie eine tolle, junge Mannschaft haben, die in dieser Saison ohne Zweifel das beste Team der Liga sind und den Aufstieg verdient haben. Leider haben sie am Sonntag, die drohende Niederlage vor Augen, einmal die Nerven verloren. Die Entscheidung des Schiedsrichters ist für mich deshalb nachvollziehbar.

Klaus Miesterek (Geschäftsführer Germania Bochum-West):

Einer unserer Spieler ist zum Kopfball hochgestiegen und dabei seinem Gegenspieler in den Rücken gesprungen. Daraufhin hat der Schiedsrichter ihm die Gelb-Rote Karte gezeigt. Der Akteur selber und auch die Teamkollegen bestehen aber auf der Tatsache - und das habe ich auch so gesehen -, dass er zuvor noch gar keine Gelbe Karte gesehen hatte. Danach kam es dann zu einem ganz kleinen Tumult, wobei angeblich Schimpfwörter auf türkisch gefallen sind. Daraufhin hat der Schiedsrichter die Partie abgebrochen. Ob das so stimmt und was da gesagt worden ist, kann ich nicht nachvollziehen, aber ich war 20 Minuten später in der Kabine des Unparteiischen und er hat mir bestätigt, dass er beleidigt worden sei und sich bedroht fühlte. Die Begründung war damit für mich in Ordnung. Es war allerdings ein ganz junger Schiedsrichter, vielleicht hätte ein erfahrenerer Referee die Partie nicht abgebrochen. Er machte den Eindruck, als ob er Angst hätte.

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