Was hat der Sport Ihnen dann gegeben?
Er ist ein hervorragendes Mittel, die Stärken eines Menschen aufzuzeigen. Sport lehrt Disziplin und hilft Freunde zu finden und sich Ziele zu setzen.
Ihr nächstes Vorhaben lautet Qualifikation für das Ironman-Highlight auf Hawaii.
Ja, dafür trainiere ich zurzeit sehr hart. Anfang Juli will ich mir in Frankfurt das Hawaii-Ticket sichern. Da bedeutet 40 Stunden Training pro Woche. Ich bewege mich da auf einem schmalen Grad. Entweder ich bin am Tag X in Topform oder verletzt. Davon können Sie ein Lied singen. Zwischen 2003 und 2006 sind Sie praktisch überhaupt nicht auf die Beine gekommen. Was war passiert?
Ich hatte mir eine Schleimbeutelentzündung zugezogen, die operiert werden musste. Dabei löste sich die Achillessehne von meiner Ferse und ein Viertel meiner Ferse war aus unerklärlichen Gründen nicht mehr vorhanden. Neun Operationen musste ich ingesamt überstehen. Nachdem mir Titanschrauben eingesetzt wurden, meinte der Arzt, dass Sport für mich Vergangenheit sei.
Haben Sie sich damit abgefunden?
Zunächst schon, denn ich war bereits in meine Projektarbeit eingebunden und hatte großen Spaß daran. Aber dennoch wollte ich noch einmal die Ziellinie überqueren.
Das haben Sie seitdem einige Male mit beachtlichen Erfolgen geschafft. Warum jetzt noch einmal Hawaii?
Ich spüre, dass ich noch ein letztes Rennen in mir habe. Außerdem habe ich so eine Vision: In meinem Kinofilm habe ich mit meiner Frau Sabine eine weiße Hochzeit gefeiert, die es nie gegeben hat. Aber auf Hawaii gibt es eine kleine weiße Kirche direkt am Meer. Das ist fast zu kitschig, um wahr zu sein, aber ich könnte mir vorstellen, genau dort unsere Hochzeit in Weiß nachzuholen. Das hätte meine Frau nach 20 Jahren und der schweren Zeit mit mir auch mehr als verdient.
Neben dem Sport liegt Ihnen die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen am Herzen...
... ich bin bestimmt kein perfekter Vater, aber ich versuche zu vermitteln, dass bestimmte Sachen wie Kommunikation, Ziele und Organisation einfach wichtig sind. Es ist wichtig zu erfahren, was sind meine Stärken, was will ich damit anfangen? Ich versuche zu vermitteln, dass man vieles schaffen kann, es aber angehen muss. Es geht darum, Dinge zu TUN. Umgekehrt steht das für nicht unnötig trödeln.
Am 5. Mai sind Sie Gastredner auf der Veranstaltung der Techniker Krankenkasse unter dem Motto „Gesund und motiviert in die Zukunft“.
Dieses Engagement macht mir Spaß, ich kann mich dort noch weiterentwickeln. Deshalb arbeite ich zurzeit an einer eigenen Stiftung, die sich für strukturschwache Familien und sozial benachteiligte Jugendliche einsetzt.