Diebels Champions Winter Cup: PSV Neuss II triumphiert

„100 Liter sind schnell weg“

16 Mannschaften, darunter Gastgeber SG Bedburg-Hau, kämpften von morgens bis abends um die begehrte Trophäe, die letztlich das Team von PSV Neuss II in die Höhe stemmen durfte.

Die Neusser, zuvor in 16 Ligaspielen ungeschlagen, setzten ihre tolle Serie auch in der Halle fort und durften sich neben dem Siegerpokal über 100 Liter Diebels und eine umfangreiche Sportausrüstung von Derbystar freuen.

Klar, dass Trainer Cengin Yavuz auch einige Tage später noch vom Pokal-Coup schwärmt: „Es war eine super Veranstaltung, dafür haben wir die 100 Kilometer Anreise gerne in Kauf genommen. Wir haben uns vorher aber auch gesagt, dass wir den langen Weg nicht mit umsonst machen wollen. Umso schöner war es natürlich, dass es mit dem Sieg geklappt hat.“

Genauso ungefährdet wie die Yavuz-Truppe derzeit durch die Kreisliga B in ihrem Heimatkreis marschiert, bewältigte sie auch die Partien gegen die Konkurrenten aus der gesamten Niederrheinregion.

Der 34-Jährige hätte vorher zwar nicht unbedingt auf einen Erfolg gewettet, dennoch fühlte er sich hinterher bestätigt: „Ich dachte schon, dass wir gute Chancen haben, weil hauptsächlich Teams aus den B- und C-Kreisligen qualifiziert waren. Deshalb habe ich eine sehr junge Mannschaft nominiert. Das hat gut geklappt.“

Sechs Mann, alle zwischen 18 und 22 Jahren alt, nahm der frühere Bezirksliga-Kicker mit in die Halle, dazu schnürte er selbst seine – eigentlich an den Nagel gehängten - Schuhe.

„Normalerweise spiele ich nicht mehr selbst, weil man immer Fehler macht und hinterher als Trainer nicht so gut dasteht“, gibt Yavuz zu, den Spaß in der Halle ließ er sich dennoch nicht nehmen. In der Rückrunde muss sein Team allerdings ohne seine fußballerische Qualitäten auskommen: „Nur wenn absolut Not am Mann ist, stelle ich mich noch mal auf. Ansonsten fühle ich mich ganz wohl an der Seitenlinie.“

Kein Wunder, viele Sorgen bereiten ihm seine Jungs schließlich nicht. Mit Ausnahme der Auftakt-Partie gegen den SV Hemmerden verlor die „Zwote“ des PSV noch kein Match. Eine Serie, die dennoch keine Garantie für den Aufstieg ist.

„Es gibt zwei, drei Konkurrenten, die uns noch gefährlich werden können“, fordert der Linienchef volle Konzentration auf die kommenden Aufgaben, denn eins ist klar: „Wir haben eine starke Truppe, mit der ich unbedingt aufsteigen möchte.“

Eventuell darf sich der Polizei SV aus Neuss am Ende der Saison sogar über einen Doppelaufstieg freuen. Denn auch die erste Mannschaft ist Spitzenreiter in der Kreisliga B. Yavuz war früher selbst Coach der „Ersten“, bevor er nach einigen Wochen ohne Amt die Leitung der Reserve übernahm.

Als „Insider“ betont er: „Ich kenne viele der Spieler, habe sie damals zum PSV geholt. Es überrascht mich nicht, dass es für sie so gut läuft. Sie werden durchmarschieren, während ich mir bei uns noch nicht sicher bin. Wir dürfen jedenfalls nicht abheben.“

Klare Worte, die wohl auch nötig sind. Denn durch den Sieg beim Diebels Champions Winter Cup haben sich die Kicker von Yavuz automatisch für den großen Diebels Champions Cup im Sommer qualifiziert. Dort winken dann unter anderem 1000 Euro Siegprämie – und natürlich sportlicher Ruhm.

Motiviert bekennt Yavuz: „Unsere Meisterschaft ist dann zwar schon vorbei, aber ich möchte unbedingt am Turnier teilnehmen. Wir haben schon lange überlegt, eine Mannschaftsfahrt zu machen. Mit der Siegprämie wäre es dann endlich möglich.“

Zumal der Coach auch auf die Unterstützung des Vereins zählen kann: „Wenn wir aufsteigen sollten, käme vom Vorstand sicher etwas dazu. Und in unserer Mannschaftskasse ist auch noch Geld vorhanden.“

Sobald die nötigen Mittel für eine Fahrt beisammen sind, soll dann auch die flüssige Siegprämie vom Diebels Champions Winter Cup „umgesetzt“ werden. Als Anzahlung für einen tollen Abend dürfte das reichen, auch wenn Yavuz schmunzelnd zu Bedenken gibt: „100 Liter sind schnell weg.“

Doch vor der Kür muss zunächst die Pflicht erfüllt werden. Heute endet für den PSV die Sommerpause, der Tabellenletzte BV Wevelinghoven II kommt zum Auftakt.

Klingt nach einer leichten Aufgabe, dennoch warnt der Chefcoach vor siegestrunkener Überheblichkeit: „Ich habe meinen Jungs eingebläut, dass sie jeden Gegner erst nehmen sollen, egal wie gut oder schlecht er ist. Der Schuss kann sonst auch mal schnell nach hinten losgehen.“ Um 14.45 Uhr sind er und seine Kicker schlauer.