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Sechsteilige Serie: Die schlechtesten Fußball-Plätze des Reviers
Teil 2: Evastraße - Sandkuhle im Dortmunder Westen

Sechsteilige Serie: Die schlechtesten Fußball-Plätze des Reviers

Huckelpisten, Ackerland, Tagesbruch, Lehmkuhlen, Schlackefelder oder ganze Seenplatten: Das Geläuf, auf denen die Amateurkicker des Reviers ihre Spiele austragen, ist oft abenteuerlich schlecht, mitunter sogar gesundheitsgefährdend. RevierSport betrieb Feldforschung und traf dort, wo man VIP-Logen und Greenkeeper allenfalls vom Hörensagen kennt, auf bisweilen „menschenunwürdige“ Zustände. Aber auch auf Ehrenamtliche, die mit findigen Methoden versuchen, der misslichen Lage Herr zu werden. Eine Auswahl.

Gott ist gut und gerecht. So steht es in der Bibel. Und was Allgemeingültigkeit besitzt, sollte dann doch auch für den Fußball gelten. Bezirksligist SC Dorstfeld kommen darüber derzeit aber zumindest leise Zweifel auf. Gleich zwei Mal wurden die Dortmunder nämlich innerhalb kürzester Zeit durch höhere Gewalt bestraft.

Frisch verschlimmbessert

Ende Juli sorgte zunächst das Jahrhundert-Unwetter mit sintflutartigen Regenfällen dafür, dass am „Bummelberg“ kein Fußball mehr möglich war. Zwar leistete der FC Hellweg Lütgendortmund spontan Hilfe, indem er sich bereit erklärte, seinen gerade frisch renovierten Aschenplatz mit der Elf aus dem Dortmunder Westen zu teilen. Doch der Freude über den unverhofften Beistand folgte schnell Ernüchterung, ja bittere Enttäuschung und Frustration beim SCD.


Deren Coach Frank Truschko, selbst Bauingenieur und Angestellter bei der Stadt Bochum, kann über den miserablen Zustand der für gut 600.000 Euro runderneuerten Anlage nur verwundert den Kopf schütteln. „Das ist kein Fußballplatz, das ist eine Sandkuhle. Wenn da einer grätscht, hast du hinterher gleich ein zehn Zentimeter tiefes Loch“. Hellweg Lütgendortmunds erster Vorsitzender, Norbert Sack, sieht das ganz ähnlich und glaubt sogar, dass „in diesem Sandkasten eigentlich überhaupt kein Fußball mehr möglich ist.“ Doch nicht nur der Verlust an spielerischer Qualität sorgt für lange Gesichter bei den Klubs.

Asche-Lieferant wird in Regress genommen

Vor allem hat sich das Verletzungsrisiko durch die vielen Löcher und Kuhlen deutlich erhöht und sorgt so natürlich auch für wenig Lauf- und Einsatzbereitschaft in den Trainingseinheiten. Doch die Stadt hat nun auf den miserablen Zustand der Bezirkssportanlage an der Evastraße reagiert und sowohl den Bauherren als auch den Lieferanten des Asche-Belages in Regress genommen. Die rücken jetzt mindestens einmal in der Woche mit schwerem Gerät an, um das mangelhafte Geläuf mit Walzen zu verdichten.

Doch ob das ausreichen wird, um die Makel kurz- bis mittelfristig zu beheben, bleibt die große Frage. Nach gut vier Wochen Nachbearbeitung kann Sack „jedenfalls noch keine Verbesserung des Zustandes feststellen“, wie er beteuert, „doch die Fachleute haben mir unisono versichert, dass das sukzessive besser wird.“ Für Hellweg sicher lebensnotwendig, denn langfristig wird wohl kein Fußballer für einen Klub mit einem derartigen Acker gerne die Stiefel schnüren. Truschko hingegen nimmt die Sache mit Galgenhumor: „Wir kennen den Platz jetzt schon ganz gut. Bis unsere eigene Anlage wieder fertig ist, müssen wir halt versuchen die Mängel zu unserem Vorteil zu nutzen.“

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