Die U19 des FC Schalke 04 hat das Revierderby beim VfL Bochum mit 2:1 (1:1) gewonnen. Dennoch war Schalkes Trainer-Legende Norbert Elgert anschließend nicht zufrieden.
Sie standen noch lange nach dem Spiel zusammen, die beiden Trainer der Revierrivalen Heiko Butscher und Norbert Elgert. Denn es gab viel zu bereden. Nicht so sehr über das Ergebnis, das Schalke im Kampf um die Teilnahmeplätze zur Endrunde um die Deutsche Meisterschaft wieder auf dem 2. Platz zurückbrachte. "Wie machst du das so lange?" fragte Butscher die S04-Ikone.
Denn immer häufiger drehen sich die Gespräche dann offenbar um die Einstellung der heutigen Spielergeneration. Elgert jedenfalls war anschließend bedient. "Wir freuen uns sehr über den Dreier, sind aber mit der Leistung unsere Mannschaft in keinster Weise einverstanden", sagte der 67-Jährige. "Wir haben viel zu wenig investiert. Bochum hat deutlich, deutlich mehr getan als wir."
Und genau das ärgert ihn. "Wir waren mit der Einsatzbereitschaft und den Grundtugenden überhaupt nicht einverstanden. Das war eine gefühlte Niederlage", meinte Elgert. Seine Mannschaft war in der Tat im Vergleich zur zweiten Hälfte aus dem Spiel beim 1. FC Köln kaum wiederzuerkennen.
Obwohl mit Bilal Brusdeilins und Tristan Osmani weitere Qualität in die Startelf zurückkehrte, agierte seine Mannschaft pomadig. Das 1:1 durch die Treffer von Taylan Bulut (21.) und Mohammad Mahmoud (43.) für Bochum war schon zur Halbzeit eher schmeichelhaft. Auch in der zweiten Hälfte war der VfL Bochum bis auf eine starke Schalker Phase eine Viertelstunde vor dem Ende das aktivere Team.
"Der VfL Bochum ist eine Mannschaft, die sich mit uns absolut auf Augenhöhe bewegt, nur bisher die Punkte nicht gemacht hat und gegen uns auch wieder nicht gemacht hat. Es hätte mindestens ein Unentschieden oder eher ein Sieg für Bochum geben müssen", stimmte Elgert zu. "Irgendwie geht der Ball dann bei uns ins Tor. Bochum hatte zwei, drei einhundertprozentige Chancen." So gewann S04 durch das Tor von Yannick Bruno Numbisie mit 2:1.
Elgerts nüchternes Fazit: "Wir haben in Bochum in vielen Bereichen nicht die Dinge auf den Platz gebracht, die jemand, der ehrgeizig ist, der ambitioniert ist, der im Leben etwas erreichen will, im Fußball nach oben will, wöchentlich und täglich zeigen muss. Daran hat es am Sonntag deutlich gehapert."
Seine Spieler dürfen sich bei der Spielanalyse am Montag auf jeden Fall auf einiges gefasst machen. "Ich wiederhole mich da ständig. Aber Wiederholung macht stark", will Elgert weiter an diesen Dingen arbeiten.