Vor 35 Jahren ist der frühere Schalker Meisterspieler Ernst Poertgen in Bonn verstorben. Jetzt holt ihn S04-Fan Olivier Kruschinski mit Unterstützung des FC Schalke 04 und des Schalke FanFeldes nach Hause. Künftig soll Poertgen, der 1912 in Altenessen geboren ist und über den Umweg 1. FC Nürnberg 1934 zu den Königsblauen gekommen ist, seine letzte Ruhe finden. Dort soll er neben seinem früheren Mitspieler Adolf "Ala" Urban begraben werden.
Die Umbettung auf dem Schalke Fanfeld (Harpenstr. 26) im Schatten der S04-Arena findet am kommenden Samstag wegen der Corona-Bedingungen im kleinen Kreis statt. Die Enkel des ehemaligen Mittelstümers der Knappen werden ebenso anwesend sein, wie Klaus Fischer und Olaf Thon als Repräsentanten des Vereins. Ebenso soll Poertgen für die Schalker Ehrenkabine vorgeschlagen werden. Den Antrag will Kruschinski, der auch Vorstand der Stiftung Schalker Markt ist, für die Mitgliederversammlung im kommenden Jahr stellen.
Ernst Poertgen war aufgrund seines Wechsels aus Nürnberg zunächst gesperrt, entwickelte sich dann aber zu einem wichtigen Mosaikstein im legendären Schalker Kreisel. 1935 und 1937 gewann er mit Fritz Szepan und Ernst Kuzorra die Deutsche Meisterschaft, 1937 sogar das Double. Zudem hat er während dieser Zeit auch drei Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft (fünf Tore) bestritten.
Später wechselte "Pöttinger" der Liebe wegen zum Bonner FV. In Bonn lebte er bis zu seinem Tod am 30.10.1986. Dort wurde er auch beerdigt. Nun löste die Familie, die längst nicht mehr in Bonn lebt, nach 35 Jahren die Grabstätte auf. Nun kommt Ernst Poertgen zurück nach Gelsenkirchen. Die Enkel stimmten der Umbettung zu.
Ender Ulupinar, Geschäftsführer vom Schalke FanFeld, übernimmt die Kosten der Umbettung sowie die Grabpflege für 25 Jahre. Die Gebrüder Malte Suttmeyer und Martin Suttmeyer führen kostenlos die Umbettung durch und erstellen einen Grabstein. "Der Himmel ist blau und weiß und Opa kommt zurück zu seinen Kumpels nach Schalke. Was kann es Schöneres geben?“ freute sich Enkel Klaus Poertgen, als sein Opa in Bonn im Sarg abgeholt wurde. Ab Samstag ist er wieder ganz nah an "seinem" FC Schalke 04.