Mit der Verpflichtung von Ioannis Ketsatis hat Trainer Issam Said seinen absoluten Wunschspieler verpflichtet und der VfB Frohnhausen seine Kaderplanungen in der Landesliga vorerst abgeschlossen: „Wir werden mit einem etwas kleineren Kader in die neue Saison reingehen. Die Tür ist immer noch offen für einen guten Spieler, aber ich mache mir jetzt erstmal keine Gedanken mehr über Transfers.“ Zuvor hatte bereits Ali Issa seine Zusage gegeben, der von 2010 bis 2014 für die SG Wattenscheid 09 aktiv war. Auch Ketsatis hat Regionalliga-Erfahrung aus seiner Zeit beim FC Kray. Die beiden erfahrenen Hochkaräter sollen die jungen Spieler führen und die zuletzt schwächende Defensive stabilisieren. Außerdem stößt Julian Ott aus der zweiten Mannschaft zum Team.
Finanzielle Rückschläge sind eingeplant
Der VfB musste reagieren, weil Özgür und Özkan Akcapinar sowie David Grochla, Alison Rafael Leite Dos Santos und Burak Bahadir den Verein verlassen werden (Ziele unbekannt). Mit den neuen Spielern konnten die Abgänge aber gut kompensiert werden. Trotzdem ist die Situation für Said und den Vorstand der Frohnhauser nicht einfach: „Jeder Verein hat ja im Moment zu kämpfen. Es sind sehr viele Sponsoren abgesprungen. Wir haben zum Beispiel viele Restaurants und Cafés gehabt und die sind ja alle weg.“ Deshalb wolle der Verein sich in den kommenden zwei Jahren wieder gesund mit neuen Unterstützern aufstellen. Für eine positive Zukunft sollen auch die Spieler ihre Wünsche etwas zurückstellen: „Wer jetzt was das Geld angeht rumspinnt, hat bei mir nichts zu suchen. Ich brauche Typen, die wieder Bock auf Fußballspielen haben. Da achten wir besonders drauf.“
Bock auf Fußball haben seine Spieler. Trotzdem ist es für den 43-jährigen Coach gerade schwierig, den Kontakt zu seinen Jungs zu halten: „Bis Mitte März waren wir voll dabei, weil wir dachten, dass es vielleicht nochmal weitergeht. Jetzt ist das Training eingestellt und die Jungs halten sich selbst ein bisschen fit. Wir werden wohl am 15. Juni mit der Vorbereitung und Laufeinheiten starten. Bis dahin läuft der Kontakt über Whatsapp und der ein oder andere Spieler kommt mal bei mir am Laden vorbei und wir trinken einen Kaffee.“ Dem Erfolgstrainer schlägt die aktuelle Situation ordentlich auf die Stimmung und das merkt er auch bei sich selbst: „Man wird auch selber träge. Ich ertappe mich da auch selbst und habe fünf Kilo zugenommen. Vor allem weil ich kein Ziel mehr habe und deswegen versteh ich auch die Spieler, die gerade nicht von der Couch runterkommen.“
Oben mitspielen und vielleicht überraschen
Vor dem Saisonabbruch standen die „Frohnhauser Löwen“ auf dem fünften Platz und damit in Schlagdistanz zur Spitze. Für den Aufstieg sei es in der kommenden Saison aber wohl noch zu früh: „Ziele sind gerade schwer zu setzen. Wir wollen oben mitspielen, aber wissen ja noch nichtmal, wie genau die Liga auch aussehen wird. Ich denke wir sind für die ersten Fünf sehr gut aufgestellt. Mit den Jungs, die wir jetzt haben, können wir aber sicher eine richtig gute Saison spielen“, erklärt Said gegenüber Reviersport. Erst einmal wartet seine Mannschaft aber darauf, endlich wieder auf den Platz zurückzukehren: „Wir wollen endlich wieder Fußball spielen und den ganzen Frust aus uns rausholen. Ich freue mich auch darauf, meine Jungs wieder anzuschnauzen und in den Hintern zu treten.“
Autor: Benedikt Kaninski