Seit mehr als einem Jahrzehnt (!) trägt Lukasz Piszczek das Trikot von Borussia Dortmund. Der Pole ist mit 35 Jahren aktuell der älteste Spieler im BVB-Kader. Mit dem Ablauf der aktuellen Saison will der Verteidiger seine aktive Profi-Karriere beenden. „Ihr wisst nicht, wie kaputt ich bin“, betonte der Routinier in einem Interview mit bundesliga.com.
Seine sportliche Karriere möchte Piszczek nach seinem Vertragsende in Dortmund gerne bei seinem Heimatverein LKS Goczalkowice (5. Liga) ausklingen lassen, bei dem sein Vater auch Vize-Präsident ist: „Ich werde nach Polen zurückkehren und – nur zum Spaß – für meinen alten Klub spielen. Es hat nichts mehr mit Profifußball zu tun, ich werde mich dort einfach fit halten.“
Schon vor gut einem Jahr hatte Piszczek sein Karriereende angedeutet. Damals sprach er zudem von einer mentalen Krise während seiner Zeit als Profi. „Es gab durchaus mal eine Zeit, in der ich mich verbrannt fühlte", so der Pole im Juni vergangenen Jahres. „Da habe ich begonnen, mit meinem Sportpsychologen zu arbeiten. Mit ihm treffe ich mich einmal im Monat, er kommt für zwei, drei Tage für ein paar Meetings aus Polen nach Dortmund. Dafür muss ich einiges an Zeit investieren. Nur so geht es: Die Leute sehen mich 90 Minuten auf dem Platz. Um dort gut zu performen, muss ich mehr tun, als nur körperlich fit zu sein.“
„Ich machte mir zu viel Druck und hatte den Spaß ein bisschen verloren“
Nach seiner Hüft-Operation unmittelbar nach dem Champions-League-Finale 2013 gegen Bayern München habe es rund acht Monate gedauert, bis Piszczek wieder zurück auf den Platz konnte. „Ich hatte große Erwartungen, dass ich gleich wieder mein altes Leistungsniveau erreiche. Doch es lief nicht nach meinem Geschmack“, führte der Defensivmann weiter aus. „Ich machte mir zu viel Druck und hatte den Spaß ein bisschen verloren.“
Später sei der Spaß dann wieder zurückgekommen, doch erwies sich diese Krise als langwieriger Prozess: „[Es] waren viele Gespräche nötig. Danach mit diesen Gesprächen aufzuhören, wäre grundfalsch gewesen. Ich brauche einen Menschen, mit dem ich meine Probleme – im Fußball und im Alltag – ehrlich diskutieren kann. Ohne ihn wäre es nicht möglich gewesen, dass ich so lange auf diesem Niveau spiele.“