Der [url=/fussball/1bundesliga-2021-mannschaften-211200411-fc-schalke-04.html]FC Schalke 04[/url] musste 1988 den bitteren Gang in die [url=/fussball/2bundesliga-2021.html]2. Bundesliga[/url] antreten. Nach dem Abstieg lief es für die Königsblauen weiterhin bescheiden und schnell landete der Klub im Tabellenkeller. Trainer Horst Franz musste gehen, Diethelm Ferner übernahm. Nach einem kurzen Zwischenhoch fand sich S04 allerdings auch unter dem neuen Trainer auf den Abstiegsrängen wieder. Langfristige Besserung bracht erst Peter Neururer, der von Ligakonkurrent Alemannia Aachen kam.
Schalke: Neururer raus, Ristic rein
Dieser feierte zusammen mit Schalke den Klassenerhalt und sollte die Knappen wieder zurück in die [url=/fussball/1bundesliga-2021.html]Bundesliga[/url] führen. Am Ende der Saison 1989/90 fand sich die Neururer-Elf auf dem fünften Tabellenrang wieder. Die Aufstiegspläne scheiterten zwar, aber S04 war wieder deutlich näher an den Topteams der Liga dran. In der darauffolgenden Saison war Schalke fast durchgängig auf Kurs 1. Liga.
Als eine kleine Auswärtsschwäche bemerkbar wurde, beurlaubte Präsident Günter Eichberg den bei Fans sowie Mannschaft beliebten Neururer und installierte seinen Favoriten Aleksandar Ristic, der zuvor bei Fortuna Düsseldorf tätig war. Er übernahm den Posten von Interimstrainer Klaus Fischer. Unter ihm wurde die Mission Aufstieg, die unter Neururer begonnen wurde, erfolgreich beendet.
Ristic zu autoritär für Schalke
Bei den Fans und auch der Mannschaft hatte Ristic einen schweren Stand. Neururer, der den Kontakt zu den S04-Anhängern suchte, war im Gegensatz zu seinem Nachfolger ein Menschenfänger. Ristic distanzierte sich deutlich von den Anhängern der Knappen. "Mit Besoffenen rede ich nicht", teilte er einst mit. Zwischen der Mannschaft und dem Trainer herrschte ein schwieriges Verhältnis. "Er behandelt Menschen wie Material", so Defensivspezialist Günter Güttler.
In der Bundesliga konnte der Aufsteiger dennoch zunächst beständig Punkte sammeln. Seine fachlichen Qualitäten waren unbestritten. Doch der Mannschaft war er schlichtweg zu autoritär. Seine Spieler kritisierte er offen und produzierte so Unruhe. Obwohl sein Team als Aufsteiger teils sehr gute Leistungen zeigte, attestierte er ihm "nicht einmal Durchschnitt" zu sein. Kapitän Andreas Müller wurde zeitweise auf die Tribüne verbannt.
Aussprache endet mit Rauswurf
Im Laufe der Rückrunde ließen die Leistungen zunehmend nach. Die Stimmung erreichte einen Tiefpunkt und der Abstieg drohte. Im Saisonendspurt setzte der Klub auf ein Trainingslager in Billerbeck. Ristic kündigte an, "das Klima in Einzelgesprächen zu entgiften". Dieser Plan ging nicht auf.
Die Spieler sprachen sich gegen den Trainer aus und Präsident Eichberg reagierte sofort. Ristic wurde entlassen, Klaus Fischer, der die Amateure in die Oberliga führte, übernahm bis zum Saisonende. Der zuvor aussortierte Kapitän Müller kehrte in den Kader zurück und erkämpfte sich mit seinen Teamkollegen unter Fischer den Klassenerhalt. Für Ristic ging es wenige Monate nach seiner Entlassung zurück zur Fortuna aus Düsseldorf.