Lange war die Fortsetzung des diesjährigen Niederrheinpokal-Wettbewerbs ungewiss. Weil die Amateurvereine seit November weder am Trainings- noch am Spielbetrieb teilnehmen dürfen, wird der Niederrheinpokalsieger und der damit verbundene DFB-Pokal-Teilnehmer für die Saison 2021/22 ausschließlich von Drittligisten und Regionalliga-Klubs ermittelt: MSV Duisburg, KFC Uerdingen, Rot-Weiss Essen, Rot-Weiß Oberhausen, Wuppertaler SV, VfB Homberg und der SV Straelen sind im Topf.
Aus diesen Vereinen wird am Montag, 26. April, 15 Uhr (live auf dem Instagram-Kanal des FVN) das Viertelfinale ausgelost, ein Verein erhält ein Freilos. Ziel sei es, die Partien zeitnah auszutragen, damit das Endspiel am 29. Mai erneut Teil des “Finaltags der Amateure” sein kann.
RWE will im DFB-Pokal erneut für Furore sorgen
Rot-Weiss Essen geht dabei als Titelverteidiger und Rekordsieger (10) ins Rennen und möchte zum zweiten Mal in Serie in den DFB-Pokal einziehen. Wie wertvoll ein Sieg im Niederrheinpokal sein kann, zeigt die letzte Pokal-Saison der Essener. Durch sensationelle Siege gegen Arminia Bielefeld (1:0), Fortuna Düsseldorf (3:2) und Bayer 04 Leverkusen (2:1 n.V.) zog der Viertligist ins DFB-Pokal-Viertelfinale ein. Neben dem bundesweiten Interesse erarbeitete sich der Verein auch ein Preisgeld von rund zwei Millionen Euro.
Klar ist: Diese Erfolge haben süchtig gemacht. Auch in der kommenden Saison will Rot-Weiss im DFB-Pokal wieder für Furore sorgen. Dafür muss aber erst der Niederrheinpokal gewonnen werden.
RWE-Coach: “Das ist schon ein brutales Brett“
Falls RWE kein Freilos bekommt und ins Finale einziehen sollte, hätte der Regionalligist von August 2020 bis Juni 2021 insgesamt 50 Pflichtspiele bestritten- ein extrem straffes Programm. Vor allem im Monat Mai könnten noch acht Pflichtspiele (fünf Liga, drei mögliche Pokal-Duelle) hinzukommen. „Das ist schon ein brutales Brett. Immer wieder die Leistungen auf den Platz zu bekommen und körperlich voll da zu sein, ist nicht einfach. Das haben die Jungs bislang gut hinbekommen. Vielleicht gibt es die Erwartungshaltung, dass wir bei einer 4:0-Führung noch das fünfte oder sechste Tor nachlegen. Das wünschen wir uns auch, aber man sollte die Gesamtsituation berücksichtigen“, betonte RWE-Trainer Christian Neidhart.
Trotz der erhöhten Belastung, sieht der 52-Jährige die Fortsetzung des Niederrheinpokals positiv: „Im besten Fall sind es wieder drei Spiele mehr. Es ist aber gut, dass der Wettbewerb sportlich zu Ende gespielt wird. Einen Teilnehmer auszulosen, wäre reine Glückssache gewesen. Vielleicht haben wir Glück und bekommen im Viertelfinale ein Freilos (lacht). Dann hätten wir ein Spiel weniger. Es ist aber kein Wunschkonzert.“