Am Ende der aktuellen Saison laufen einige Verträge bei Rot-Weiss Essen aus. Während der Verein bei Leistungsträgern wie Daniel Heber oder Sandro Plechaty die Arbeitspapiere unbedingt verlängern möchte, gibt es auch einige Akteure, die sich in den verbleibenden Spielen für einen neuen Vertrag empfehlen müssen. Die RWE-Spieler können die Verantwortlichen im Saisonendspurt davon überzeugen, dass sie eine Zukunft im Verein haben.
Grote trifft gegen Homberg doppelt
Ein Akteur, der bereits einen Vertrag für die kommende Spielzeit besitzt, ist Dennis Grote. Der Routinier ist neben Heber und Simon Engelmann der beste Feldspieler bei RWE im bisherigen Saisonverlauf und leitet die Geschicke im Mittelfeld. Auch beim 4:1-Sieg gegen den VfB Homberg wurde nahezu jeder Angriff über den rot-weissen Taktgeber, der die letzten 15 Liga-Spiele allesamt über die volle Distanz absolvierte, initiiert. Dazu trug sich Grote gleich zweimal in die Torschützenliste ein. Insgesamt war er in dieser Saison siebenmal (sechs Vorlagen) erfolgreich. In der 32. Minute erzielte der 34-Jährige per Kopf das 2:0 und legte acht Minuten nach dem Seitenwechsel mit einem Elfmeter nach. „Wir haben auch in der Höhe verdient gewonnen. Das Gegentor hat uns geärgert, weil wir unbedingt zu Null spielen wollten. Bei dem Spielstand konnten wir es aber verschmerzen. Es wäre trotzdem möglich gewesen, mehr Tore zu erzielen. Das ist aber Jammern auf hohem Niveau“, analysierte der Mittelfeld-Stratege.
Durch den verwandelten Elfmeter haben sich auch die Diskussionen über den neuen Schützen erledigt. Zuletzt hatte Torjäger Simon Engelmann zwei Strafstöße in Folge verschossen und wurde von RWE-Coach Christian Neidhart abgesetzt. Gegen Homberg übernahm der Essener Vizekapitän Grote die Verantwortung und baute seine persönliche Bilanz weiter aus – in 16 von 17 Versuchen war er vom Elfmeterpunkt erfolgreich: „Wir haben die Woche über das Thema gesprochen, aber bewusst gesagt, dass wir das im Spiel entscheiden. Unabhängig von meinem ersten Tor hätte ich den Elfmeter auch so geschossen.“
Patzer von BVB II – Aufstiegsexperte Grote: “Es lohnt sich“
Neben dem eigenen Erfolgserlebnis, wurde die Freude der Spieler und Verantwortlichen umso größer, als sie im Kreis nach dem Abpfiff das Ergebnis von Borussia Dortmund II erfahren haben. Der Spitzenreiter gab im Derby gegen Schalke 04 II eine 3:0-Führung aus der Hand und musste sich mit einem 3:3-Remis begnügen – für den BVB II ein Dämpfer im Titelrennen! RWE konnte durch den Sieg gegen Homberg vom Patzer profitieren und würde bei einem Dreier gegen den SV Lippstadt (2. Mai) den Rückstand auf vier Punkte verkürzen. Nach der Lippstadt-Partie haben beide Titelanwärter noch fünf Spiele vor der Brust.
Grote glaubt an das große Ziel: „Wir wussten in der Halbzeit, wie es in Dortmund steht. Deswegen war das Endergebnis für uns relativ überraschend. Natürlich freuen wir uns, dass wir zwei Punkte aufgeholt haben. Wichtig ist, dass wir unsere Spiele gewinnen und den Druck aufrecht erhalten. Wir haben immer an unser Ziel geglaubt. Gerade an diesem Wochenende sieht man, dass es sich auch lohnt. Man muss immer bereit sein.“ Der älteste Spieler im RWE-Kader weiß, wovon er spricht: Grote ist ein Aufstiegsexperte und schaffte das Kunststück bereits viermal.
Die Aufstiege von Dennis Grote: 2005/06: Aufstieg mit dem VfL Bochum in die Bundesliga 2007/08: Aufstieg mit der Reserve-Mannschaft des VfL Bochum in die Regionalliga West 2014/15: Aufstieg mit dem MSV Duisburg in die 2. Bundesliga 2018/19: Aufstieg mit dem Chemnitzer FC in die 3. Liga
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