33 Jahre jung, A-Lizenzinhaber, ehemaliger Spieler von Rot-Weiss Essen und zuletzt Trainer des Düsseldorfer Landesligisten SG Unterrath: Das ist Suat Tokat, [article=517905]ab dem 1. Juli 2021 neuer Trainer beim ETB Schwarz-Weiß Essen[/article].
Tokat ist im Essener Fußball kein Unbekannter: Für Rot-Weiss Essen absolvierte er 88 Partien in der Regional- und der NRW-Liga, ehe er aufgrund einer schweren Verletzung frühzeitig seine Karriere beenden musste. Als Trainer startete er im Sommer 2019 seine Laufbahn. In seiner ersten Saison führte er Unterrath aus der Bezirks- in die Landesliga. Bis zur Corona-Unterbrechung holte der Verein dort sieben Punkte aus sieben Spielen. Auf Tokat sind zuletzt einige Vereine aufmerksam geworden.
Doch weder ein verlockendes Angebot aus der U19-Bundesliga - für das der in Ratingen lebende Familienvater Tokat jedoch einen Umzug hätte vornehmen müssen - noch zwei attraktive Offerten zweier Oberligisten konnten ihn gänzlich überzeugen.
Warum er sich für den ETB entschied und was er mit den Schwarz-Weißen vorhat, erklärt der einst so begnadete Mittelfeldspieler Tokat im RevierSport-Interview.
Suat Tokat, wie kam es zu Ihrer Unterschrift beim ETB? Ich stehe schon länger mit Jürgen Lucas in Gesprächen. Wir haben uns schon immer sehr geschätzt und gut verstanden. Jürgen hat mir ein klares ETB-Konzept für die nahe Zukunft vorgelegt. Der Verein hat sich neu und noch breiter aufgestellt und hat Visionen. Mit diesen kann ich mich vollends identifizieren und freue mich unheimlich auf die große Herausforderung bei diesem Traditionsklub.
Dabei hatten Sie auch ein sehr gutes Angebot aus dem Nachwuchsleistungszentrum... Ja, das ist richtig. Aber ich wollte nicht alles für diese spannende Aufgabe stehen und liegen lassen. Ich bin verheiratet und Familienvater. Wir haben ein Eigenheim. Ich wollte nicht weg von der Familie. Beim ETB hatte ich einfach ein gutes Gefühl und habe zugesagt. Da passt einfach alles. Nach den Stationen mit Unterrath in der Bezirks- und Landesliga ist die Oberliga die nächste Stufe, die ich erklimmen und beweisen will, dass ich das auch kann.
Auf was für eine ETB-Mannschaft können sich die Fans freuen? Wir wollen natürlich einen intensiven, attraktiven Fußball spielen. Wichtig ist, dass wir eine Struktur haben. Bei mir ist die Grundformation nicht wichtig, sondern die Ausrichtung. Für jeden Gegner werden wir einen Matchplan entwickeln und versuchen, diesen erfolgreich in Punkte umzumünzen. Der ETB ist ein großer Verein mit einer tollen Geschichte. Das ist nicht irgendein Oberligist und das wollen wir auch nicht sein. Wir wollen dem Gegner schon unseren Stempel aufdrücken.
Mit welchem Spielermaterial? Wir haben aktuell 15 Mann für die Saison 2021/2022 unter Vertrag. Sechs, sieben Spieler würde ich noch gerne dazu holen. Ein bisschen Erfahrung wäre auch von Vorteil. Vor allem in schwierigen Phasen muss die Mischung, die Balance zwischen talentierten Jungs und erfahrenen Spielern stimmen. Wir werden schon auf junge, hungrige Talente, im Idealfall aus den Nachwuchsleistungszentren setzen. Trotzdem dürfen wir nicht vergessen, dass auch erfahrene Spieler wichtig sind, die den Laden zusammenhalten und auch die Richtung angeben.
Kann man mit dem ETB in der Oberliga angreifen? Das ist eine Frage, die ich zu diesem Zeitpunkt gar nicht beantworten will und kann. Unser Kader steht noch nicht, niemand weiß wann und wie es weitergeht. Es gibt noch einige Fragezeichen. Über eine Zielsetzung können wir uns vielleicht im August unterhalten, bis dahin haben wir auch beim ETB noch einiges zu tun.