426 Bundesligaspiele für Bremen, Hamburg und den FC Schalke 04 zieren die Vita von Frank Rost. Vor allem sein Engagement in Gelsenkirchen ist dem 47-Jährigen in guter Erinnerung geblieben. Dass der Pott-Verein sehr bald den Gang ins Unterhaus antreten muss, geht auch an Rost nicht spurlos vorbei: „Das ist so ein geiler Klub und wenn ich dann daran denke, dass dieser Klub in der neuen Saison in der zweiten Liga spielen muss, könnte man eigentlich laut losheulen“, betonte der gebürtige Karl-Marx-Städter im Interview mit transfermarkt.de.
Schalke habe in den vergangenen Jahren „komplett falsche Spieler verpflichtet“, meint Rost. „Ich unterstelle den Jungs nicht, dass sie nicht kicken können, nur haben sie nicht verstanden, was Schalke bedeutet. Schalke ist ‚Fußball arbeiten‘, Schalke ist ‚Fußball leben‘, Schalke ist ‚für die Fans spielen‘. In meinen Augen sollten die Personen, die für den Misserfolg verantwortlich sind, in naher Zukunft keinen Job mehr im Fußball bekommen dürfen.“
Rost: Man trifft überall auf Klüngeleien
Während seiner Zeit als Bundesliga-Profi habe er derweil „manchmal das Gefühl [gehabt], dass die Sportdirektoren heimlich FIFA gespielt haben und dachten, was auf der Konsole klappt, klappt auch im richtigen Leben.“ Rost selbst hätte sich nach seiner aktiven Karriere gerne bei einem seiner ehemaligen Klubs eingebracht. Allerdings habe er dabei feststellen müssen, „dass es extrem schwierig ist, unabhängig zu arbeiten, weil man überall auf Klüngeleien und Interessenskonflikte stößt.“
Ferner kritisierte Rost das Spielerberater-System in Deutschland. Der 47-Jährige störe sich daran, dass die Berater vom Verein bezahlt werden müssen. „Wenn sich der Spieler mit einem Berater wohlfühlt, dann soll er mit einem zusammenarbeiten, aber dann soll er diesen bitteschön selber bezahlen. Dann würde das Budget der Vereine nicht mit Millionen von Beraterhonoraren strapaziert werden. Ab diesem Punkt würden sich viele Spieler überlegen, ob sie wirklich einen Berater brauchen“, unterstreicht Rost, der während seiner gesamten Profi-Karriere ohne Berater ausgekommen war. Seine Begründung: „Als erwachsener Mensch weiß ich doch selber, was ich wert bin.“
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