Thilo Kehrer muss sich aktuell einiges anhören. Wurde der Defensivspieler von Paris St. Germain nach der 0:1-Niederlage gegen Lille OSC aufgrund seiner Beteiligung am Gegentreffer noch [article=517702]aufs Heftigste von einem französischen Rapper per "Twitter" beschimpft und bedroht,[/article] schießt nun ein ehemaliger Star des PSG-Champions-League-Gegners Bayern München gegen den früheren Akteur des FC Schalke 04 - wenn auch bei weitem nicht derartig unter der Gürtellinie.
Dennoch ließ Bixente Lizarazu, der lange erfolgreich für den deutschen Rekordmeister auflief und unter anderem mit ihm die Königsklasse gewann, kein gutes Haar am 24-Jährigen. "Er ist ein Ersatzspieler, weder innen in der Abwehr noch rechts außen erste Wahl. Er scheint sein Selbstvertrauen verloren zu haben", wird der Franzose im "Kicker" zitiert. Mit einer langfristigen Zukunft Kehrers bei PSG rechne er nicht. Er sei "die erste Wahl für die Bank", könne aber möglicherweise in einem anderen Team gut funktionieren.
Kehrer, der für Paris zuletzt hauptsächlich auf der rechten Abwehrseite zum Einsatz kam, wechselte im August für 2018 für 37 Millionen Euro von Schalke 04 in die französische Hauptstadt. Die Chance auf einen Einsatz am Mittwoch (21 Uhr/Sky) in München ist aufgrund des coronabedingten Ausfalls von Alessandro Florenzi - eine der Optionen für die Rechtsverteidigerposition - gestiegen. Bislang kommt Kehrer in dieser Champions-League-Saison auf 70 Einsatzminuten.
Lizarazu über Draxler: "Seltsamer Spieler"
Der gebürtige Tübinger war allerdings nicht einmal die Hauptzielscheibe Lizarazus - noch schlechter kam in dessen Analyse Julian Draxler weg. Der 27-Jährige, der bereits seit Januar 2017 für PSG am Ball ist, sieht sich beim Tabellenzweiten der Ligue 1 einem starken Konkurrenzdruck ausgesetzt. Sein Vertrag läuft im Sommer aus, von Noch-Bundestrainer Joachim Löw wurde er zuletzt nicht berücksichtigt.
Lizarazu vermisst die Konstanz beim Offensivmann, über den er sagt: "Draxler ist ein seltsamer Spieler. Manchmal macht er es richtig gut, dann siehst du ihn in zwei Spielen überhaupt nicht und verstehst nicht, warum", so der Welt- und Europameister über den Weltmeister von 2014. Draxler sei zuweilen ein "Geist", ihm fehle "Kampfgeist und Temperament". Darüber hinaus sei er zu lässig, seine Laufbahn derweil ein ständiges Auf- und Ab. Trotz aller Kritik erkannte Lizarazu allerdings an, dass der 153-malige Bundesligaspieler ein "sehr guter Fußballer" mit einer "feinen Technik" sei.
Draxler wechselte vom VfL Wolfsburg zu PSG, der FC Schalke 04 war sein Ausbildungsverein, für dessen Profimannschaft er 170 Pflichtspiele absolvierte.