Der Trainer: Pavel Dotchev hat in seiner knapp zweimonatigen Amtszeit genau an den richtigen Stellschrauben gedreht. Mit viel Ruhe und Akribie führte der Deutsch-Bulgare die Zebras von einem Abstiegsplatz auf Rang zwölf. Zwar beträgt der Abstand zu Rang 17 nur vier Punkte, doch die Mannschaft zeigt ein völlig anderes Gesicht, als es noch unter Gino Lettieri der Fall war.
Der Kapitän: Nach seiner langwierigen Virus-Erkrankung brauchte Moritz Stoppelkamp seine Zeit, um seine Topform wieder zu erreichen. Mittlerweile ist der Routinier wieder der Alte. Die Ausbeute spricht für sich. Seit dem Heimsieg gegen den VfB Lübeck vom 31. Januar erzielte der 34-Jährige sechs Treffer und steuerte vier Assists bei. Beim 2:1-Erfolg in Verl schnürte Duisburgs Nummer zehn seinen ersten Doppelpack in dieser Saison. Man darf es sich kaum ausmalen, wo der MSV ohne den bundesligaerfahrenen Mittelfeldspieler stehen würde.
Die Verteidigung: Mit 51 Gegentoren stellen die Zebras zwar weiterhin die schwächste Defensive der 3. Liga. Laut Dotchev bestanden die Probleme in der Vergangenheit jedoch nicht nur in der Viererabwehrkette. „Die Restverteidigung und das schnelle Umschalten haben nicht immer mit reiner Überzeugung stattgefunden. Für mich ist entscheidend, dass die gesamte Mannschaft gegen den Ball gearbeitet hat“, lobte Dotchev am Samstag und hob auch die Rückwärtsbewegungen seiner Offensivleute Stoppelkamp, Ahmet Engin und Aziz Bouhaddouz hervor. Positive Worte verlor der Trainer auch über den abgeklärten Auftritt von Eigengewächs Vincent Gembalies.
Neue Heimstärke: Im vergangenen Jahr war der MSV Duisburg in der Schauinsland-Reisen-Arena eine Macht. Zumindest bis zur Corona-Zwangspause im März 2020. Ohne Zuschauer lief es monatelang weniger rund. Die vergangenen vier Partien im heimischen Wohnzimmer wurden allesamt gewonnen. Vor allem die Aufholjagd beim 3:2 gegen Türkgücü München vor zwei Wochen sprach für die Moral.
Die Fans: Auch wenn die MSV-Anhänger nicht im Stadion mit dabei sein dürfen, haben sie großen Anteil am Aufschwung ihres Klubs. Mit einem Hupkonzert (bei der Buseinfahrt und während der gesamten 90 Minuten) unterstützten sie ihr Team bei jedem der vergangenen vier Heimspiele. Die Aktion kam bei allen Beteiligten gut an. Nicht selbstverständlich, nachdem die Fans Spieler und Verantwortliche in der Hinrunde des Öfteren vor den Stadiontoren zur Rede stellten.