In einer am Samstagabend ausgestrahlten ZDF-Dokumentation, in der es um die massiven Schmähungen gegen Hopp geht, macht dessen Anwalt Christoph Schickhardt deutlich, Hopp wolle „Taten“ von Ultra-Seite sehen. Fan-Vertreter betonten dagegen, die gegen Anhänger von Borussia Dortmund verhängte Kollektivstrafe müsse aufgehoben werden.
Das DFB-Sportgericht hatte im Februar 2020 Fans des BVB für zwei Jahre für Gastspiele bei den Kraichgauern ausgeschlossen und damit eine Bewährung widerrufen. Die Fan-Kritik an der zunehmenden Kommerzialisierung im Fußball entzündet sich seit Jahren am sportlichen Aufstieg der lange von Hopp unterstützten TSG 1899 Hoffenheim.
Der Konflikt war Ende Februar 2020 eskaliert, als das damalige Bundesliga-Spiel der TSG gegen Bayern München in der Schlussphase kurz vor dem Abbruch stand. Anhänger des Rekordmeisters hatten Hopp mit Spruchbändern beleidigt. „Die Fans könnten doch mal den ersten Schritt machen und sich bei ihm entschuldigen“, sagte der frühere Bayern-Präsident Uli Hoeneß in dem Film. Er erklärte, dass er zwei Tage vor dem Spiel bei Gesprächen mit Fan-Vertretern „etwas läuten“ gehört habe. Er habe mit Verantwortlichen gesprochen und gesagt, dass er das überhaupt nicht akzeptieren könne, betonte Hoeneß. Hopp habe gewusst, dass etwas passieren könne.
Ein Vertreter der Münchner Ultra-Vereinigung „Schickeria“, sagte in der Dokumentation, die ganze Liga habe Bescheid gewusst. Die beleidigende Wortwahl gegenüber Hopp erklärte er damit, dass man sonst kein Gehör gefunden hätte. Ein weiterer Bayern-Anhänger, der im Zuge der Vorfälle zu einer Geldstrafe verurteilt wurde, verlangte die Rücknahme der Kollektivstrafe gegen die BVB-Fans.
Hopp selbst wollte sich nach Angaben des ZDF in dem Film nicht äußern. „Er fühlt sich in seiner persönlichen Ehre auf Gröbste verletzt“, sagte sein Anwalt Schickhardt. dpa