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RW Ahlen: Krug leidet trotz Heimsieg und eigener Ziele mit RWE

Foto: Thorsten Tillmann

Den 2:1-Heimsieg von Rot Weiss Ahlen über Rot-Weiss Essen am Mittwochabend hatten wohl auch die wenigsten Kenner der Liga im Vorfeld auf der Rechnung. Ahlens Joachim Krug hatte das Spiel jedoch zurecht nicht von vornherein abgeschenkt. 

Die Anzeigetafel im Wersestadion zeigte bereits die Nachspielzeit an, als Ali Cirak mitten in der Schluss-Offensive von Rot-Weiss Essen durch Trainer Andreas Zimmerman für Rot Weiss Ahlen eingewechselt wurde - es war erst sein zweites Regionalliga-Spiel. Beim Stande von 1:1 kam der Youngster gegen den haushoch favorisierten Tabellenzweiten für den angeschlagenen Yasin Altun in die Partie.

Dies hatte auch Ahlens Sportlicher Leiter Joachim Krug wahrgenommen, der die Einwechslung des Abwehrtalents zunächst als reine Stabilisation für die Defensive interpretierte. Doch Cirak sollte ihn in der Folge eines Besseren belehren. Wenige Sekunden nach seiner Einwechslung nahm sich der Ahlener nach einem Essener Ballverlust ein Herz, eilte mit nach vorn und schloss den letzten Konter der Hausherren zum vielumjubelten 2:1-Siegtreffer ab.

"Dass Ali sich diesen Weg in einem solchen Moment traut, davor ziehe ich meinen Hut", kann sich Krug ein Lächeln auch einen Tag nach dem denkwürdigen Lucky Punch gegen das Top-Team von Trainer Christian Neidhart nicht verkneifen.

"Wir sind keine Träumer"

Ungeachtet aller Vorzeichen hatten sich die Verantwortlichen in Ahlen laut Krug für das Spiel gegen RWE nichts anderes vorgenommen, als das Spiel zu gewinnen. "Die Liga ist so eng zusammen, das sehen wir jede Woche", schenkt der 65-Jährige auch Punkte gegen eine Spitzenmannschaft nie kampflos ab.

"Wenn das Spiel gestern Unentschieden ausgeht, dann meckert bei uns sicherlich auch keiner. Wir sind keine Träumer und wissen um die Qualität von RWE", ordnet Krug die drei Punkte gegen den Aufstiegsaspiranten realistisch ein. "Wenn man es ehrlich konstatiert, waren wir gestern natürlich nicht die bessere Mannschaft. Essen hat alles investiert und konnte dennoch seine spielerische Klasse nicht so entfalten. Am Ende fällt dann eben mal ein Ball nicht hinten bei uns herein", führt der Fußballlehrer weiter aus.

Dennoch kommt Krug in vielen Abrechnungen zu kurz, dass bei seinem Verein oftmals durchaus gut gekickt wird. "Auch wir können Fußball spielen. Wir stehen auch deshalb unten, weil wir oftmals das entscheidende Tor nicht machen", fällt Krugs Resümee aus. In Ahlen drehe man "jeden Cent dreimal um" und wisse aber unterm Strich auch, dass man zu dieser Zeit zurecht auf dem letzten Tabellenplatz stünde.

"Uns war klar, dass wir gegen den Abstieg spielen würden. Jetzt fahren wir am Samstag nach Lippstadt und versuchen, dort etwas mitzunehmen. Das ist die einzige Denkweise, die uns hilft", unterstreicht das Vereins-Urgestein.

"RWE gehört nicht in diese Liga"

Dass Ahlen ausgerechnet gegen den favorisierten und ambitionierten Gegner aus Essen seinen dritten Saisonsieg holte, tat Krug trotz eigener Ziele letztendlich für RWE auch ein bisschen leid. Dennoch sei man in Westfalen der Meinung, dass Essen ein Verein mit unglaublich viel Potenzial sei. "Es wäre für diesen Klub und seine Fans unglaublich schade, wenn es mit dem Aufstieg wieder nicht gelingen würde. Da leidet man schon mit", schildert Krug.

"Ich glaube, dass die meisten Fußballliebhaber wissen: RWE gehört von seinen Möglichkeiten her nicht in diese Liga. Ich drücke ihnen weiterhin die Daumen", glaubt der Ahlener Verantwortliche noch immer daran, dass Neidhart und Co. ihr Saisonziel am Schluss erreichen können.

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