Anders als zuletzt lief in der offensiven Dreierreihe der Kölner am Samstag nicht etwa Marcel Risse (stand nicht im Kader) auf der rechten Seite neben Kapitän Mike Wunderlich auf, sondern ein junger Spieler, den im Vorfeld wohl niemand auf dem Zettel hatte. Die Rede ist von Youssef Amyn. Der 17-Jährige wechselte vor der Saison aus der U17 von Borussia Dortmund an den Höhenberg und sollte die U19-Bundesliga-Mannschaft der Viktoria verstärken. Zu den drei Einsätzen kam dort seit Ende Oktober durch die coronabedingte Saisonunterbrechung kein weiterer hinzu.
Gegen den MSV durfte sich der talentierte Außenbahnspieler am Samstag also erstmalig bei den Profis beweisen und sorgte damit auch bei den Zebras für überraschende Gesichter, als die Gäste den Aufstellungsbogen zu sehen bekamen. „Wir wünschen uns, dass er die Frische aus dem Training auch auf sein erstes Profispiel übertragen kann. Er soll sich keine großen Gedanken machen und Spaß haben. Für uns ist es natürlich eine tolle Sache“, sagte Kölns Sportlicher Leiter Marcus Steegmann vor der Partie am Mikrofon von Magenta Sport über den Youngster.
Janßen lobt Amyns Empfehlung im Training
Und er sollte Recht behalten. Amyn legte einen engagierten, unbekümmerten Auftritt hin und verzeichnete gegen Ende des ersten Durchgangs einen ordentlichen Abschluss. Dennoch musste er zur zweiten Halbzeit trotz knapper Führung für den erfahreneren Kevin Holzweiler Platz machen. „Er hat im Training mit und gegen den Ball mutige Leistungen gezeigt. Man hat sein großes Potenzial in Ansätzen gesehen. Aber er ist noch ein junger Spieler, dem die Spielpraxis im Moment fehlt“, sagte Olaf Janßen auf der Pressekonferenz über seinen Offensivmann.
Sollte Amyn nach seinem gelungenen Debüt den Trainer weiterhin mit positiven Eindrücken überzeugen, könnten schnell weitere Einsätze folgen. Vielleicht schon am kommenden Freitag, wenn die Domstädter beim starken Aufsteiger Saarbrücken zu Gast sind.