Ausgangslage: Pavel Dotchev blieben nur ein paar Tage, um seine erste Pleite als MSV-Trainer aufzuarbeiten. Die 1:4-Niederlage im Nachholspiel beim 1. FC Saarbrücken deckte unter der Woche vor allem in der defensiven Grundordnung altbekannte Schwächen auf. Dennoch peilten die Zebras den dritten Heimsieg in Serie an. Leicht sollte es nicht werden. Die „Löwen“ unterstrichen nach einer kleineren Schwächephase mit drei Punkten im bayerischen Straßenbahn-Derby gegen Unterhaching (3:1), warum sie zu den Spitzenteams der Liga gehören. Relegationsrang drei lag nur vier Punkte entfernt. Sascha Mölders ist mit 19 Punkten der beste Scorer und war gegen seinen Ex-Klub sicherlich doppelt motiviert.
Mehr Kompaktheit: Am Mittwoch kam Dotchev in seiner Startelf noch ohne Rotation aus. Am Samstag tauschte der 55-Jährige gleich dreimal durch. Die Rückkehrer Wilson Kamavuaka und Maximilian Sauer ersetzten Joshua Bitter und Connor Krempicki. Dominic Volkmer spielte für Dominik Schmidt in der Innenverteidigung. Auffällig: Die Abwehrspieler Bitter und Schmidt standen gar nicht erst im Kader und bekamen möglicherweise einen Denkzettel für deren enttäuschende Leistung zuletzt verpasst.
1860 dominiert: Begleitet vom nächsten Hupkonzert von außen legten beide Teams einen unspektakulären Beginn hin. Halbwegs gefährlich wurde es nach neun Minuten zum ersten Mal, als Leo Weinkauf einen Distanzschuss von Erik Tallig sicher zur Seite abwehrte. Von diesem Moment an übernahmen die Gäste die Kontrolle über das Spiel, das fast vorwiegend in der Hälfte der Duisburger stattfand. Die Hausherren schafften es kaum, sich hinten herauszukombinieren. Oftmals musste der lange Ball herhalten, der allerdings kaum vorne ankam.
Die Münchener hatten zwar viele Ballbesitz, Mölders konnte zumindest in Durchgang eins zu selten in Szene gesetzt werden. Die dicksten Chancen vergab Stefan Lex, der zunächst einen Freistoß vom linken Strafraumrand wenige Zentimeter zu hoch zirkelte (35.) und wenig später nach einem starken Solo von Merveille Biankadi über rechts die linke Ecke mit einem Heber knapp verfehlte (37.). Ohne Tore ging es in die Kabine.
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Schlüsselmoment: Einer der angesprochenen langen Bälle brachte die Gastgeber in Minute 51 in eine aussichtsreiche Situation. Aziz Bouhaddouz behauptete nach einem Laufduell gegen Dennis Erdmann den Ball im Sechzehner und wurde unerlaubt zu Fall gebracht. Schiedsrichter Patrick Kessel bewertete das Einsteigen als Notbremse und schickte Erdmann mit glatt Rot vom Feld. Den fälligen Strafstoß verwandelte Moritz Stoppelkamp sicher.
Die Mannschaft von Michael Köllner war auch in Unterzahl sofort wieder präsent. Semi Belkahia scheiterte per Kopf am starken Weinkauf (59.). Federico Palacios zwang Marco Hiller auf der Gegenseite zu einer Parade (69.). Der Flügelflitzer humpelte danach verletzt vom Platz und fasste sich an den Oberschenkel. Am Ende retteten die Duisburger den knappen Vorsprung über die Zeit und spielten zum ersten Mal seit sieben Spielen wieder zu Null.
Ausblick: Für den MSV geht es am kommenden Samstag (14 Uhr) bei dem Klub weiter, bei dem Dotchev bis Januar noch an der Seitenlinie stand. Das Auswärtsspiel beim FC Viktoria Köln wird auch sportlich enorm brisant. Die Höhenberger konnten sich wie die Zebras wieder aus dem Abstiegskampf der 3. Liga befreien. Dennoch wird die Partie für beide ungemein richtungsweisend.