Marco Antwerpen war geladen, aber so richtig. Nach dem seine Kaiserslauterer Mannschaft 1:1-Unentschieden gegen den FC Bayern München II spielte, platzte es aus dem emotionalen Fußballlehrer heraus. Und seine Wut ging nicht in Richtung eigene Mannschaft, sondern gegen den Trainerkollegen Holger Seitz.
"Ich habe den Kollegen das erste Mal heute kennengelernt. Über sein Verhalten sollte er mal nachdenken, ob das so in Ordnung ist. Du hast uns im Spiel schon beleidigt", wütete der 49-Jährige bei "MagentaSport". So ganz Unrecht hatte Antwerpen scheinbar nicht. Denn Seitz jubelte - seine Mannschaft musste ab der 51. Minute in Unterzahl agieren - über den Punkt in Lautern dermaßen, dass er nach dem Schlusspfiff in Richtung Lauterer Bank lief und mehrmals "so sieht es aus" rief. Eine Provokation, die sich ein Trainer wie Antwerpen nicht gefallen lässt.
Angesprochen auf sein Verhalten, reagierte Seitz gegenüber "MagentaSport" ganz cool: "Ich würde das nicht überbewerten. Dass da ein paar Kommentare dabei waren, von beiden Seiten, kann ich bestätigen." Und zu Antwerpens Anschuldigungen? Seitz' Antwort: "Das muss er schon selbst erklären, was er meint. Ich habe nichts dazu zu sagen."
Auch der Schiedsrichter bekommt den Ärger von Antwerpen zu spüren
Vielleicht hatte auch das unbefriedigende Ergebnis seinen Teil zur schlechten Laune Antwerpens beigetragen. Der 1. FC Kaiserslautern wollte den Derbysieg in Mannheim unbedingt vergolden. Die Chance gegen die Bayern war gegeben. Lautern hatte in Durchgang eins zwei Hochkaräter vergeben und durfte ab der 51. Minute nach Gelb-Rot für Bright Akwo Arrey-Mbi in Überzahl spielen. Doch nicht Kaiserslautern, sondern der Bayern-Nachwuchs ging nach 67 Minuten durch Dimitri Oberlin in Führung. Letztendlich gelang dem FCK durch Daniel Hanslik (73.) noch der Ausgleich.
"Das 0:1 fällt aus dem Nichts heraus. Wir waren die spielbestimmende Mannschaft, haben viele Chancen gehabt und müssen das Spiel definitiv gewinnen", meinte Antwerpen.
In der 75 Minute erhöhte sich dann noch einmal der Puls des neuen FCK-Cheftrainers. Kenny Prince Redondo traf zum 2:1 - doch nichts da: Der Referee entschied auf eine Abseitsposition. Bitter für die "Roten Teufel": Die TV-Bilder beweisen, dass Redondos Treffer regulär war.
Antwerpen polterte in Richtung des Schiedsrichters Nicolas Winter: "Auf die Frage, ob er sich wirklich sicher war, meinte er, dass er die Szene nochmal Revue passieren lassen müsse. Aber das hat er dann wohl nicht richtig gemacht. Da sind wir nicht enttäuscht, sondern sauer. Die Schiedsrichter haben keinen guten Job gemacht, wir fühlen uns benachteiligt."