Kevin Großkreutz hat seine Profi-Karriere beendet. So richtig die Schuhe an den Nagel hängen, kann und will er aber nicht. Der ehemalige Dortmunder bleibt dem Fußball treu und steht künftig für den Westfalenligisten TuS Bövinghausen auf dem Platz. Ein Wechsel, der in den vergangenen Tagen großes mediales Aufsehen ausgelöst hat.
„Klar wird es jetzt einfacher für uns, Sponsoren zu gewinnen“, betont Bövinghausen-Boss Ajan Dzaferoski gegenüber den „Ruhrnachrichten“. Wie sich die Verpflichtung des Weltmeisters von 2014 künftig noch rentieren soll, erklärte er auch.
Dzaferoski über den Großkreutz-Coup: „Wir erhoffen uns durch Kevin, mehr Zuschauer begrüßen zu dürfen. Treten wir [bei Testspielen] auf fremden Plätzen an, möchten wir schon 50 Prozent der Eintrittsgelder. Das soll überhaupt nicht arrogant wirken. Wir haben in Kevin Großkreutz investiert. Auch für den Amateurfußball. Und wenn die anderen Vereine dadurch finanziell profitieren, möchten wir das auch so.“
Ob die Klubs in Zukunft tatsächlich ihre Einnahmen durch Kartenverkäufe mit dem TuS teilen werden, bleibt abzuwarten. Schließlich muss der Forderung niemand Folge leisten. Klar ist aber auch: Für umme gibt es vorerst keine Freundschaftsspiele mehr gegen Bövinghausen.
Großkreutz' Karriere im Überblick
Der in Dortmund geborene Großkreutz begann seine Laufbahn in der Jugend des VfL Kemminghausen. Weiter ging es zu Rot-Weiss Obereving, FC Merkur 07 und dem Nachwuchs von Borussia Dortmund. Zwischen 2002 und 2006 spielte er in der U17- und U19-Mannschaft von Rot Weiss Ahlen.
An der Werse startete er auch seine Profi-Laufbahn. Nach 97 Pflichtspielen für Ahlen in Liga zwei und drei wechselte Großkreutz im Sommer 2009 zu Borussia Dortmund. Beim BVB feierte er unter Trainer Jürgen Klopp unter anderem zweimal die Deutsche Meisterschaft und einmal den DFB-Pokalsieg. In sechs Jahren bestritt Großkreutz 237 Begegnungen für seinen Herzensklub, den er einst als Jugendlicher von der legendären Südtribüne anfeuerte.
Im Sommer 2015 verließ er Dortmund in Richtung Galatasaray Istanbul, nach sechs Monaten in der Türkei wechselte er zum VfB Stuttgart, wo er die Zweitliga-Meisterschaft feierte. Nach einem runden Jahr in Stuttgart ging es für ihn ab Sommer 2017 beim SV Darmstadt weiter, bevor er am 1. Juli 2018 beim KFC Uerdingen anheuerte. Im Oktober 2020 beendete er seine KFC-Zeit mit einem Rechtsstreit.