Das Kapitel KFC Uerdingen endete für Kevin Großkreutz unrühmlich vor dem Krefelder Arbeitsgericht. [article=506437]Der Weltmeister von Rio erhielt eine Summe von insgesamt 442.500 Euro vom Drittligisten[/article], zum Prozess kam es, weil der Klub Großkreutz' Vertrag zum Oktober 2020 fristlos kündigte, die Gehälter jedoch seit dem Frühjahr einbehalten hatte. Ende November hatten sich beide Parteien auf eine Vertragsauflösung rückwirkend zum 1. Oktober geeinigt.
Zumindest verbal erfuhr der Zwist zwischen dem 186-maligen Bundesligaspieler und den aktuell wankenden Krefeldern dann kürzlich noch eine Fortsetzung, als KFC-Investor und -Präsident Mikhail Ponomarev, der den Verein verlassen wird, Großkreutz[article=512087] im Interview mit der "Sport Bild" öffentlich kritisierte[/article]. "Alle Trainer von uns sagten mir, dass Großkreutz sich intern völlig danebenverhalten würde. Aber das Hauptproblem war: Er wollte gar kein Fußball mehr spielen. Allein sein Fitness-Zustand - der war gerade mal ein bisschen besser als meiner", hatte der Noch-Mäzen gesagt.
In der ARD-Sendung "Sportschau Club" bezog Großkreutz nun Stellung zu diesen Aussagen. "Ich habe davon gelesen, Freunde haben mir die Zitate zugeschickt. Das kann er behaupten. Ich gehe zumindest immer mit einem Kollegen laufen, der mir versichert, dass ich topfit bin. Das ist seine Aussage. Ich weiß nicht, warum er das tut", sagte der 32-Jährige im Gespräch mit Moderator Alexander Bommes über die Ponomarev-Kritik.
Großkreutz: "Ich habe das abgehakt"
Schwer zu schaffen habe dem langjährigen BVB-Profi laut eigener Aussage auch der Vorwurf seitens des KFC gemacht, er habe während der Corona-Krise nicht auf einen Teil seines Gehaltes verzichten wollen. "Ich habe auch schon vor der Pandemie auf circa 170.000 Euro verzichtet. In der Corona-Zeit kam der Verein auch auf mich zu, ich wollte verzichten, weil man ja auch helfen will. Ich habe jedoch auf ein Schreiben von Uerdingen gewartet und es kam nichts. Mir dann vorzuwerfen, dass ich nicht bereit war, finde ich nicht ok", blickte Großkreutz zurück.
Sein Fokus liege jedoch vorrangig auf der Zukunft. "Das Thema ist abgehakt. Ich blicke jetzt nach vorne", erklärte Großkreutz, der Ende Januar einen Schlussstrich unter seine Profikarriere zog und fortan im Amateurfußball beim Westfalenligisten TuS Bövinghausen unterwegs sein wird. "Ich möchte einfach wieder Spaß am Fußball mit Freunden entwickeln, dort, wo ich herkomme. Zudem möchte ich, dass meine Kinder in Dortmund aufwachsen können", begründete der zweifache Deutsche Meister und einmalige Pokalsieger mit Borussia Dortmund diesen Schritt im "Sportschau Club" noch einmal.