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VfL Bochum feiert nach Hand-Ärger, Riemann-Rot und Elfer-Drama

Kollektiver Jubel beim VfL Bochum.
Kollektiver Jubel beim VfL Bochum. Foto: dpa
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In einem hochdramatischen Pokalspiel hat der VfL Bochum beim Erstligisten 1. FSV Mainz 05 im Elfmeterschießen mit 5:2 (0:1, 2:2, 2:2) gewonnen. Auch ein Platzverweis für Manuel Riemann warf den VfL nicht aus der Bahn. Die Brennpunkte.

Ausgangslage:

Nur einen Tag vor dem DFB-Pokal-Spiel gegen den VfL Bochum gab es beim abstiegsbedrohten Erstligisten FSV Mainz 05 einen Paukenschlag. [article=508735]Sportvorstand Rouven Schröder verließ den Verein mit sofortiger Wirkung[/article] und verpasste damit auch schon die Partie gegen seinen Ex-Verein aus dem Ruhrgebiet. Auch in der Liga lief es für die 05er bisher chaotisch. Zur Winterpause belegen Sie den vorletzten Platz, haben nur sechs Punkte und einen Sieg auf dem Konto.

Der VfL kämpft eine Klasse tiefer hingegen um den Aufstieg, steht auf dem vierten Tabellenplatz. Mit dem Erreichen des DFB-Pokal-Achtelfinals hatten die Bochumer die Möglichkeit ein sportlich erfolgreiches Jahr 2020 zu krönen. Im Vergleich zum jüngsten 3:0-Sieg gegen den 1. FC Heidenheim tauschte Trainer Thomas Reis einmal: Robert Tesche stand an Stelle von Erhan Masovic in der ersten Elf.

Analyse:

Gerade einmal sieben Minuten waren gespielt, als die Mainzer in Person von Jean-Paul Boetius ihre individuelle Klasse erstmals aufblitzen ließen. Der Niederländer schweißte den Ball auf Vorlage von Jonathan Burkhardt in den Winkel (7.). VfL-Keeper Riemann blieb ohne Abwehrchance.

In einem in der folge offenen Spiel übernahm der VfL zusehends die Initiative. Dennoch wirkten die Gastgeber oft ein Quäntchen cleverer und abgeklärter. Allein die gelegentlichen Konter spielten sie nur unzureichend aus. Zur Halbzeit hätten die Mainzer durchaus schon mit drei Toren führen können. Es blieb jedoch beim knappen 1:0.

Nach Wiederanpfiff hätte Armel Bella-Kotchap diese Nachlässigkeit um ein Haar direkt bestraft. Sein Kopfball aus kurzer Distanz ging jedoch nur ans Außennetz. Stattdessen nutzte ausgerechnet der Ex-Bochumer Latza einen perfekt ausgespielten Konter zum 2:0 (55.).

Das Spiel schien ob der bis dato klar verteilten Kräfteverhältnisse entschieden. Nach 66 Minuten kam jedoch ausgerechnet der Ex-Mainzer Gerrit Holtmann und machte das Spiel per Distanzschusstor wieder spannend. Bochum war durch das Tor sichtlich beflügelt und drängte nun auf den Ausgleich.

Und siehe da: Die Nullfünfer wackelten. Nach vorne ging nichts mehr, stattdessen hatten die Bochumer gute Einschusschancen. Nach einem Handspiel von Moussa Niakathé hätte es einen Elfmeter geben müssen. Der Pfiff blieb jedoch aus. Bochum kämpfte weiter und kam in der 94. Minute tatsächlich noch zum Ausgleich: Robert Tesche köpfte ein und sorgte für grenzenlosen Jubel im blau-weißen Lager.

Die Verlängerung begann mit einem Paukenschlag: Rund 30 Meter vor dem Tor grätschte Riemann Dong-Won Ji um und sah für eine Notbremse die Rote Karte. Patrick Drewes stand fortan im Tor. Seine Vordermänner sortierten sich im 4-4-1, hielten dem folgenden Dauerdruck stand und retteten sich ins Elfmeterschießen.

Verwehrte Handelfmeter:

Gleich zweimal hätten dem VfL Bochum Handelfmeter zugesprochen werden können, wenn nicht sogar müssen. In der Schlussphase der regulären Spielzeit berührte Niakathé den Ball nach einer Flanke von Bella-Kotchap zunächst mit der Hand. Die hatte er weit über dem Kopf. Martin Petersens Pfeife blieb da ebenso stumm wie in der 95. Minute, als Alexander Hack einen Flankenball von Robert Zulj an die Hand bekam. Mehr als bitter für den VfL, der beim Mainzer Gegenangriff seinen Keeper Riemann verlor.

Elfmeterschießen:

Dank des Bochumer Kraftakts musste schließlich die Lotterie her. Gleich den ersten Mainzer Elfmeter setzte Adam Szalai an den Pfosten, sodass der VfL durch Milos Pantovic und Masovic in Führung ging. Danach vergab auch der Mainzer Kevin Stöger, sodass Ganvoula den VfL mit 5:2 in Front brachte. Und auch der dritte Mainzer Elfmeter fand nicht den Weg ins Tor: Jean-Philippe Mateta scheiterte kläglich an Drewes und der VfL kam doch noch weiter.

Fazit:

Trotz zwei verwehrter Handelfmeter und einem Platzverweis für Riemann gab sich der VfL Bochum nicht auf. Im Elfmeterschießen war der Fußballgott dann doch noch mit den Bochumern. Mainz verschoss all seine Elfmeter und so belohnte sich der Zweitligist für einen tollen Kampf mit dem Einzug ins Achtelfinale.

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