Torsten Fröhling, zum Abschluss der Hinrunde hat ihr Team beim 1:1 in Münster nochmal einen Achtungserfolg erreicht …
Das war ein toller Abschluss gegen einen starken Gegner. Preußen Münster ist eine Heimmacht und hat nicht viel liegengelassen. Aber wenn man das Spiel komplett betrachtet, hätte es auch etwas mehr sein können. Wir hatten viele gute Chancen, das Spiel zu gewinnen, aber die Chancenverwertung war ja bereits unser Problem während der gesamten Hinrunde. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass unser Kapitän Fatih Candan nochmal getroffen hat. Das gibt ihm natürlich auch ein gutes Gefühl für sich selbst. Es ist klar abgesprochen, dass er Ersatzspieler ist und der Mannschaft auf andere Art und Weise hilft. Er hat bewiesen, dass wir auf ihn zählen können, wenn das Team zum Beispiel nicht selbst nicht trifft.
Wie fällt Ihr Fazit nach der Hinrunde aus?
20 Spiele unter diesen Bedingungen in etwas mehr als drei Monaten, so etwas haben wir ja alle noch nicht gehabt. Das war schon brutal. Gerade für die Jungs, die viel gespielt haben. Aber wir haben das gut hinbekommen. Wir hatten keine muskulären Verletzungen, nur aus dem Zweikampfgeschehen, darauf sind wir schon stolz. Ich bin sehr dankbar, dass wir diese Hinrunde zu Ende spielen konnten.
Was war die größte Schwierigkeit?
Die größte Kunst war es, alle Spieler fit zu halten. Am schwierigsten war das für die Ersatzspieler. Die Jungs, die es gar nicht in den Kader geschafft haben, konnten auch während der Woche ganz normal trainieren. Aber die Einwechselspieler haben ja auch im Abschlusstraining reduziert trainiert und dann eben nicht oder kaum gespielt. Ihnen fehlten also dreimal in der Woche zwei Tage.
Die U23 beendet die Hinrunde mit 30 Punkten auf dem achten Platz. Sind Sie zufrieden?
Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden. Vor allem bin ich mit der Entwicklung der Mannschaft und unserer Spielweise sehr zufrieden. Wir spielen sehr offensiv und kommen zu vielen Chancen. Womit ich nicht zufrieden bin, ist die Verwertung unserer Tormöglichkeiten, weshalb wir auch insgesamt zu viele Punkte liegen gelassen haben. Ich hatte mir vor der Saison 30 Punkte nach der Hinrunde zum Ziel gesetzt. Das haben wir geschafft. Aber da wussten wir auch noch nicht, wie sich die Mannschaft entwickelt.
Woran hat es denn gehapert?
Wir haben gegen die vermeintlich schwachen Mannschaften zu viel liegengelassen. Dass wir in der Schlussminute gegen Rot-Weiss Essen den Ausgleich kassieren, kann bei der Qualität von RWE passieren. Aber wir haben gegen Wiedenbrück, Ahlen, Lotte und Bergisch-Gladbach auch nur unentschieden gespielt und gegen Straelen und Wuppertal sogar verloren. Das sind Dinge, die dürfen in der Häufigkeit nicht passieren.
Sie haben nur viermal verloren. Aber alle Saisonniederlagen bisher hat das Team zuhause im Parkstadion hinnehmen müssen. Haben Sie dafür eine Erklärung?
Mit dem Parkstadion haben wir vor der Saison endlich eine Heimat bekommen. Wir wollten daraus eine Festung machen. Es ist schade, dass wir gerade zuhause dann so viel abgegeben haben. Vielleicht setzen wir uns zu sehr unter Druck. Aber auch hier müssen wir das Thema Chancenverwertung betrachten. U23-Mannschaften werden aber meistens in der Rückrunde stärker und ich hoffe, dass das auch bei uns der Fall sein wird. Wir haben beim Thema Robustheit gute Fortschritte gemacht, aber nicht viele Tore geschossen. Da erwarte ich in der Rückrunde mehr.
Wie verbringen Sie die Feiertage?
Ich freue mich sehr darauf, dass wir alle mal einige Tage die Seele baumeln lassen können. Ich werde die Zeit zuhause in Hamburg mit meiner Familie verbringen. Im letzten Jahr waren wir mit unseren beiden Kindern im Harz und wollten Skifahren. Das hat nicht funktioniert, weil es viel zu warm war. In diesem Jahr bleiben wir natürlich zuhause.
Gibt es die Überlegung mit der Familie mal ganz ins Ruhrgebiet zu ziehen?
Meine Kinder gehen in Hamburg zur Schule. Mein Sohn macht gerade Abitur und meine Tochter geht in die 8. Klasse. Deshalb wollten wir sie auch nicht aus dem gewohnten Umfeld herausreißen. Meine beiden Stationen zuvor bei 1860 München und Wehen Wiesbaden waren deutlich weiter entfernt. Dagegen ist Gelsenkirchen fast schon ein Katzensprung.
Nach den Feiertagen ist vor der Rückrunde. Wann legen Sie mit der U23 wieder los?
Wir fangen am 2. Januar mit der Leistungsdiagnostik wieder an. Die Jungs haben ein lockeres Trainingsprogramm mitbekommen. Die Pause ist ja recht kurz, so dass sie nicht viel an Fitness verlieren. Am 3. Januar trainieren wir dann direkt zweimal. Und am 10. Januar absolvieren wir ein Vorbereitungsspiel gegen unseren letzten Ligagegner Preußen Münster. Da die Oberligen und die anderen Regionalligen ja pausieren, war es gar nicht so leicht, einen Gegner zu finden. Aber gegen Münster spielen wir erst wieder am letzten Spieltag. Deswegen war es für beide in Ordnung. Unser erstes Rückrundenspiel haben wir dann bereits am 16. Januar.
