Nach einem sehr guten Saisonauftakt in der Landesliga Westfalen 3, konnte SpVgg Horsthausen bereits 16 Zähler nach sieben Partien sammeln. Die Mannschaft von Trainer Marc Gerresheim überwintert damit auf Platz zwei – nur einen Punkt hinter Liga-Primus Kirchhörder SC.
Obwohl der Verein aus Herne gut in die Saison gestartet ist, will Gerresheim nicht viel über das Tabellenbild nachdenken. Ihm sei nun vor allem wichtig, „dass wir gut durch diese Corona-Krise kommen“, sagt er im RevierSport-Interview.
Marc Gerresheim, die Saison wurde erneut unterbrochen. Was war bisher Ihr Moment der Hinrunde? Für einen einzelnen Moment ist die Saison noch viel zu frisch. Ich kann nur grundsätzlich sagen, dass meine Truppe einen tollen Job macht. Die Jungs gehen sehr gut miteinander um und wir konnten Corona auch immer unter Einhaltung der Regeln vergessen. Mein Highlight ist also eher die Kraft, die dieser Sport hat: Obwohl wir mitten in einer Pandemie leben, haben wir es – unter Einhaltung der Hygieneregeln – teilweise geschafft, Corona zu vergessen und hatten Freude am Fußball.
Was wünschen Sie sich für das Fußballjahr 2021? Erstmal wünsche ich mir, dass wir weiterhin gut durch diese Corona-Krise kommen. Irgendwann wird es aber eine Zeit nach der Pandemie geben. Zwar stehen wir tabellarisch sehr gut, aber daran denke ich momentan sehr wenig. Der erste Impuls läuft darauf hinaus, dass ich endlich wieder mit den Jungs trainieren will und wir uns wieder aneinander gewöhnen können. Wenn danach irgendwann wieder die Möglichkeit des Wettbewerbs vorhanden ist, werden wir bereit sein. Ich wünsche mir aber, dass wir da ausreichend Vorbereitungszeit bekommen: Wettbewerb ja, aber nicht um diesen Preis. Es würde wenig Sinn machen, wenn die Jungs in einem zu kurzen Zeitraum wieder spielen müssten.
Sind Sie auch im Amateurbereich verrückt nach diesem Sport? Wie erleben Sie deshalb diese unfreiwillige lange Fußballpause? Man kann nicht viel machen. Wir halten weiterhin den Kontakt und geben uns gegenseitig Challenges. Dabei steht der sportliche Aspekt nicht unbedingt im Vordergrund, weil wir eher den Kontakt zueinander haben wollen. Wir wollen da aber dennoch den Wettbewerbscharakter mit hineinbringen. Uns fehlt der Fußball extrem, aber in der aktuellen Zeit ist der Amateurfußball leider sehr unwichtig. Wir werden aber große Freude haben, wenn es irgendwann wieder losgeht.
Glauben Sie, dass nach der Pause die Begeisterung für den Fußball noch überall vorhanden ist oder dass die Krise dem Fußball allgemein schadet? Das wird man sehen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass der eine oder andere spürt, den Fußball gar nicht so sehr vermisst zu haben. Meine Mannschaft und ich vermissen ihn sehr, wobei ich glaube, dass es einige Menschen gibt, die momentan auch froh über die Zeit mit der Familie sind. In meinem Umfeld habe ich da aber sehr wenig Feedback in diese Richtung bekommen.