Als Tabellenführer der Bezirksliga Niederrhein 7 geht es für den Vogelheimer SV in die Winterpause. Mit 18 Zählern auf dem Konto steht der Verein aus Essen zwar obenauf – nach acht Spielen der Vogelheimer trübt jedoch der derzeitige Blick auf die Tabelle ein wenig. Schließlich haben die Verfolger RuWa Dellwig (5), TuS Viktoria Buchholz (7) und Duisburger FV (6) teils deutlich weniger Spiele absolviert haben.
Der 43-jährige Sascha Hense hofft auf eine schnelle Verbesserung der aktuellen Corona-Situation, damit bei Saisonspielen wieder eine Fußballatmosphäre entstehen kann. „Mir fehlt der Sportplatz“, bedauert Hense die derzeitigen Umstände, „genauso fehlen mir die Zuschauer.“ Im RevierSport-Interview erklärt er, wie ihn die Corona-Krise zu schaffen macht.
Sascha Hense, nun wurde die Saison erneut unterbrochen. Was war bisher Ihr Moment der Hinrunde? Im Prinzip alle Spiele, die wir gewonnen haben. Es war einfach schön, als die Saison anfing und alle regelmäßig spielen konnten. Als es dann mit den vermehrten Corona-Fällen losging, war es natürlich scheiße. Einige Mannschaften konnten nicht antreten, weshalb das Tabellenbild verzerrt wurde. Allzu viele Highlights gibt’s deshalb bislang nicht. Das Positive ist schlichtweg, dass wir viele Spiele gewonnen hatten. Bis dato waren wir mit dem Saisonverlauf also zufrieden.
Was wünschen Sie sich für das Fußballjahr 2021? Nicht nur für das Fußballjahr, sondern für die gesamte Situation wünschte ich mir eine Corona-freie Zeit, dass es allen gut geht und wir aus diesem Schlammassel herauskommen. Nicht nur sportlich, sondern vor allem wirtschaftlich geht es den Menschen momentan nicht prickelnd. Wenn sich diese Situation erst einmal gelegt hat, wird der Fußball auch attraktiver. Sobald auch wieder Zuschauer kommen dürfen und nicht mehr die ganzen Regeln eingehalten werden müssen – dann wird es etwas entspannter und fördert die gute Laune.
Sie sind als Trainer im Amateurfußball wohl auch verrückt nach diesem Sport. Wie geht es Ihnen mit dieser unfreiwilligen langen Fußballpause? Nicht prickelnd. Es ist der Sport, für den ich schon seit Kindheitstagen lebe und dem ich gerne nachgehe – das ist bei den Jungs genauso. Die Situation ist nicht schön aufgrund dieser Zwangspause, die uns ja dazu verpflichtet, mit dem Hintern zuhause zu bleiben. Die Jungs gehen derzeit in den Parks ihre Runden laufen, aber mehr geht im Moment nicht. Mir fehlt der Sportplatz und mit den Jungs Spaß zu haben, genauso fehlen mir die Zuschauer. Diese Atmosphäre ist schließlich das, wofür wir leben und diesen Sport betreiben.
Was glauben Sie, wie nach dieser langen Pause die Begeisterung für den Fußball sein wird? Ist sie noch in der Form überall vorhanden oder schadet die Krise dem Fußball? Inwiefern sie schadet, sehen wir erst hinterher, wenn Vereine durch Corona eingeschränkt werden. Die Vorfreude auf den Fußball ist aber riesig. Wir freuen uns alle, wenn es bald weitergeht. Am meisten freut man sich aber darauf, endlich ohne jegliche Regeln auf den Platz zu dürfen. Man möchte nicht mit Maske herumlaufen und sich zig Mal die Hände desinfizieren. Wir sind wohl alle glücklich, wenn sich diese Situation irgendwann legt oder zumindest eingedämmt wird.