Ausgangslage:
Mit Bayer Leverkusen kam der amtierende Tabellenvierte ins Ruhrgebiet. Und die Rheinländer benötigten dringend einen Dreier, konnten sie so doch Kapital aus den Punkteteilungen von Bayern München, RB Leipzig und Borussia Dortmund ziehen und auf Tabellenplatz zwei vorrücken.
Schalke 04 wartete dagegen seit Januar auf einen Dreier, war dazu Letzter. Durch den 2:1-Sieg von Arminia Bielefeld gegen Mainz 05 am Vortag war Königsblau obendrein in Zugzwang geraten, wollten sie den direkten Kontakt zum rettenden Ufer nicht abreißen lassen. Dafür tauschte Trainer Manuel Baum viermal: Im Tor vertrat Michael Langer den angeschlagenen Frederik Rönnow, außerdem starteten Benjamin Stambouli, Bastian Oczipka und Nassim Boujellab für Matija Nastasic, Kilian Ludewig und Matthew Hoppe.
Analyse:
Eigentlich kam der FC Schalke 04 gut in die Partie, hatte durch Benito Raman gleich zu Beginn die erste Gelegenheit. Nach zehn Minuten köpfte Malick Thiaw im Zweikampf mit Aleksandar Dragovic den Ball jedoch ins eigene Netz und sorgte dafür, dass seine Mannschaft wieder mal in Rückstand geriet. Ein mögliches Foul von Dragovic blieb dabei allerdings ungeahndet.
Fortan übernahm Leverkusen die Kontrolle und hätte allein durch Patrik Schick die Führung verdoppeln müssen. Der Tscheche vergab jedoch gute Einschusschancen und Schalke hätte um ein Haar durch Nassim Boujellab zurückgeschlagen. Sein Tor wurde jedoch aufgrund einer Abseitsstellung von Mark Uth zurückgepfiffen. So ging es trotz einer engagierten Leistung mit einem 0:1-Rückstand in die Pause.
Auch nach der Pause behielt Bayer die Kontrolle, ohne zunächst jedoch mit der letzten Entschlossenheit auf das 2:0 zu gehen. Chancen von Nadiem Amiri (51.) und Moussa Diaby (58.) entschärfte Langer stark. Schalke war weiter sehr bemüht, blieb jedoch immer wieder an der starken Gäste-Defensive hängen.
Nach 67 Minuten war es dann Julian Baumgartlinger, der nach einer Bailey-Ecke die Vorentscheidung besorgte. Ins Bild der glücklosen Schalker passte, dass Steven Skrzybski noch per Elfmeter an Lukas Hradecky scheiterte (72.). Durch ein weiteres Tor von Schick (78.) stand am Ende ein 3:0-Sieg für Bayer Leverkusen.
Aufreger des Spiels:
Die Ungenauigkeiten im eigenen Spiel machte Königsblau durch viel Einsatz und eine Portion Glück oftmals wieder wett, gegen den Videoschiedsrichter waren sie jedoch machtlos. Nach zehn Minuten stiegen Thiaw und Dragovic im Schalker Sechzehner zum Kopfballduell hoch. Der Leverkusener schob Thiaw in Richtung eigenes Gehäuse und leitete so das folgende Eigentor mit ein. Die Schalker Proteste waren groß, doch Schiedsrichter Benjamin Cortus ließ sich auch nach Sichtung der Zeitlupen nicht erweichen. Eine sehr fragwürdige Entscheidung.
Debütant des Spiels:
Im Schalker Tor absolvierte Michael Langer sein erstes Bundesligaspiel seit über 13 Jahren. Der 35-Jährige machte seine Sache gut, strahlte Ruhe und Sicherheit aus. Dass er in einigen Situationen unsicher war und diese dementsprechend nicht optimal löste, werden ihm die Schalker mit Blick auf die fehlende Spielpraxis nachsehen. Mit der Zeit wuchs er in seine Aufgabe hinein. Nach der Pause mit mehreren starken Paraden, bei den Gegentoren chancenlos.
Fazit:
Ein Bayer Leverkusen auf Sparflamme tat gegen Schalke 04 über weite Strecken nicht mehr, als es musste. Am Ende reichten die Treffer von Thiaw, Baumgartlinger und Schick für den Sprung auf Tabellenplatz zwei, Schalke bleibt trotz engagierter Leistung Letzter.
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