Droht in Münster die Winterdepression? Lediglich einen Punkt sammelte der SC Preußen in den vergangenen drei Regionalliga-Partien. 0:2 bei Fortuna Köln, 0:0 gegen Wegberg-Beeck und nun 1:2 gegen die Zweite von Borussia Mönchengladbach. Eine Ausbeute, die für den SCP zu wenig ist. "Das geht aufs Gemüt, es geht uns allen so", sagte Trainer Sascha Hildmann gegenüber den Vereinsmedien.
Dabei hatte das Heimspiel gegen die Fohlen so gut begonnen. Alexander Langlitz erzielte nach fünf Minuten das 1:0. Dann war allerdings der Wurm drin. Gladbach drehte durch Michael Lieder (10.) und Thomas Kraus (31.) das Spiel, kurz vor der Halbzeit scheiterte Langlitz vom Elfmeterpunkt. Symptomatisch: Beste Chancen ließen die Adlerträger auch im zweiten Durchgang liegen. "Es ist einfach nur ärgerlich, dass wir uns für so eine starke zweite Halbzeit nicht belohnen, das nervt", befand Joshua Holtby.
Der 24-Jährige feierte nach einer Muskel-Verletzung sein Comeback nach eineinhalb Monaten Zwangspause, kam zur Halbzeit ins Spiel, das er sichtlich belebte. Nur Ertragreiches sprang nicht heraus. Was an der schlechten Chancenverwertung lag. Am starken Gladbach-Torwart Jonas Kersken gab es einfach kein Vorbeikommen.
Preußen hat "schlecht und leichtfertig" verteidigt
Am Ende setzte es Niederlage Nummer fünf für Preußen Münster, das stark in die Runde gestartet war. Aber spätestens nach den Niederlagen gegen das Spitzenduo Rot-Weiss Essen (0:1) und Borussia Dortmund II (0:2) im Herbst war klar, dass es für ganz oben noch nicht reichen könnte. Elf Punkte beträgt der Rückstand auf Platz eins mittlerweile. [article=495855]Der Wiederaufstieg, der ohnehin nicht das primäre Ziel gewesen ist, ist in ganz weiter Ferne[/article] und der Ton hat sich beim Traditionsverein verschärft.
Die Gegentore gegen Mönchengladbach fielen Hildmann zu einfach. Seine Mannschaft habe das "so schlecht und leichtfertig" verteidigt, kritisierte der 48-jährige Pfälzer: "Das hat mir überhaupt nicht gefallen." Die Niederlage habe sich seine Mannschaft selbst zuzuschreiben.
Bis zum Jahreswechsel stehen noch drei Partien an. Am kommenden Sonntag gastiert Münster bei Rot-Weiß Oberhausen, anschließend geht es gegen Alemannia Aachen und Schalkes Zweite. Allesamt Teams, die im Mittelfeld der Tabelle stehen. Und genau in dieses graue Niemandsland würde Münster bei weiteren Pleiten abrutschen. Hildmann jedenfalls fordert: "Wir müssen uns jetzt straffen und strecken, den Kopf in den Wind halten und weitermachen." Etwas anderes bringe ja nichts.