Vor dem Duell seiner Ex-Klubs Schalke 04 und Bayer Leverkusen (Sonntag, 18 Uhr/Sky) hat Ex-Profi Hans Sarpei (44) Schalkes Trainer Manuel Baum kritisiert. „Ich glaube, dass er das Kapitel Schalke etwas unterschätzt hat. Und damit meine ich einen Satz von ihm, als er angefangen hat: ,Lasst mich mal machen, ich weiß, was ich tue.’ Er hat, glaube ich, nicht gedacht, dass das so schwierig wird. Dass die Probleme innerhalb und außerhalb der Mannschaft so groß sind.“
Sarpei, der von 2007 bis 2010 für Leverkusen (55 Spiele) und anschließend bis 2012 für Schalke 04 (17 Spiele) aufgelaufen war, bemängelt vor allem die Umstände der [article=507050]Suspendierung von Mittelfeldspieler Nabil Bentaleb[/article] (26). Schalke hatte Bentaleb suspendiert, ohne einen Grund zu nennen. Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider hatte von einem längeren Prozess gesprochen, der zu dieser Entscheidung geführt hätte. Sarpei kritisiert das: „Eine Suspendierung sollte immer einen konkreten Grund haben. Bentaleb ist ein Profi, mit dem man es sich besonders einfach machen kann, weil er schon viermal suspendiert worden war. Da glaubt jeder, dass er nicht kämpfen will. Er wirkt auf mich wie ein Bauernopfer.“
Sarpei war im November 2011 unter Felix Magath selbst auf Schalke suspendiert worden, im Anschluss an eine 0:5-Niederlage in Kaiserslautern. „Das hatte keinen Grund. Ich war in Kaiserslautern nicht einmal im Kader.“
Sarpei vermisst bei Schalke Hierarchie
In der Schalker Mannschaft vermisst Sarpei eine Hierarchie. „Es gibt nicht die vier, fünf Spieler, die so gut sind, dass sich die anderen daran aufrichten können. Aber aus so einem Gerüst entsteht ein Malocher-Gefühl. Schaut man sich alle erfolgreichen Schalke-Mannschaften der Geschichte an: Da gab es immer ein solches Gebilde.“
Die Kaderplanung kritisiert Sarpei am Beispiel der Außenverteidiger. Auf der rechten Seite steht nur Kilian Ludewig (20) zur Verfügung, der aber seit Wochen überfordert wirkt: „Ludewig ist eher ein Backup, um von einem älteren Spieler wie Daniel Caligiuri zu lernen. Der durfte aber ablösefrei zum FC Augsburg gehen. Deshalb muss man Ludewig schwächere Leistungen eigentlich verzeihen – aber es gibt keine Zeit, irgendwem zu verzeihen. Sonst steigt Schalke ab.“
Auch wenn das passieren sollte: An seiner Bewerbung um einen Platz im Aufsichtsrat hält Sarpei fest. Bei der nächsten, aktuell noch nicht terminierten, Jahreshauptversammlung will er kandidieren, wenn er vom Wahlausschuss der Königsblauen zugelassen wird.
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