Am 18. Spieltag der Regionalliga West trafen mit dem FC Schalke 04 II und dem SV Lippstadt 08 zwei Teams aufeinander, die hungrig auf einen Sieg waren.
Nachdem es im letzten Heimspiel der Hausherren aus Gelsenkirchen eine 1:5-Klatsche gegen den Rivalen Borussia Dortmund II gab, folgte unter der Woche ein mäßiges 1:1 bei Tabellenschlusslicht Rot Weiss Ahlen. Auch Lippstadt sehnte sich im Vorfeld der Partie nach einem Erfolgserlebnis. Mit nur einem Saisonsieg - am 1. Spieltag in Homberg - spielen sie momentan gegen den Abstieg.
Lippstadt führte mit 2:0 - dann folgte der totale Systemausfall
Für die Gäste aus Lippstadt sah es zunächst nach einem erfolgreichen Nachmittag in Gelsenkirchen aus. Die Tore von Simon Schubert (8.) und Gerrit Kaiser (29.) sorgten für eine verdiente 2:0-Führung der Mannschaft von Co-Trainer Dustin Hamel. „Wir haben relativ einfach gespielt“, sagt Hamel. „Auch unsere Torchancen haben wir gut genutzt.“
Was in Halbzeit zwei folgte, war ein totaler Systemausfall der Lippstädter, wodurch sechs Gegentore innerhalb von nur 35 Minuten kassiert wurden. Den rapiden Einbruch des Teams kann sich Felix Bechtolds Assistent Hamel nicht erklären: „Das 2:1 kann natürlich fallen, aber wir dürfen uns dann nicht so aufgeben und den Kopf hängen lassen. Da reihte sich ein individueller Fehler nach dem anderen. So eine zweite Halbzeit darf uns nicht passieren. Wir wollten in der zweiten Hälfte weiter die Null halten. 2:0 ist immer ein gefährliches Ergebnis, das wussten wir. Deshalb wollten wir nicht ins offene Messer laufen und auf die Möglichkeit zum 3:0 warten.“
In nur fünf Minuten macht Schalke aus 0:2 ein 3:2
Innerhalb von acht Minuten drehten jedoch die Schalker durch die Tore von Leo Scienza (54.), Jason Ceka (57., 59.) und Fatih Candan (62.) das Spiel, ehe in der Schlussphase die Treffer des erneut erfolgreichen Scienza (82.) und des spät eingewechselten Diamant Berisha (88.) den Deckel draufsetzten.
Diese fulminante Aufholjagd der Hausherren hat den Schalker Trainer Torsten Fröhling zwar positiv überrascht, jedoch haderte er nach Spielabpfiff weiter über die schwache Chancenverwertung zu Spielbeginn: „Bevor Lippstadt das 1:0 macht, müssen wir schon 3:0 führen. Aber wir treffen ja nicht einmal das Tor. Wir haben das Spiel einigermaßen beherrscht und lagen zurück, weil wir die Chancen nicht machen.“
Bei der Kabinenansprache in der Halbzeit appellierte Fröhling an seine Jungs, in der zweiten Halbzeit anders aufzutreten. Die frühen Treffer nach Wiederanpfiff erleichterten diese Aufgabe gewaltig, weiß der 54-Jährige: „Es hat auf einmal funktioniert, wir ziehen uns dann durch die weiteren Tore natürlich immer höher. Das war wichtig, dass wir da überhaupt zurückgekommen sind. Auf welche Art und Weise wir das dann gemacht haben, war phänomenal.“