Nach dem 1:2 gegen Borussia Mönchengladbach gab sich Rot Weiss Ahlens Trainer Björn Mehnert [article=505431]gegenüber RevierSport[/article] noch kämpferisch. Trotz der neun sieglosen Spiele in Serie und Platz 21 in der Tabelle war sich der 44-jährige Ex-Profi sicher: "Ich bin schon lange dabei und weiß, dass der Lohn folgen wird. Ich glaube weiterhin hundert Prozent an die Mannschaft und den Klassenerhalt. Wir werden das Ruder herumreißen!", sagte er am Samstagabend.
Das war Mehnerts letztes RevierSport-Gespräch als Ahlen-Trainer. Am Montagabend wurde er von den Verantwortlichen des Tabellenletzten der Regionalliga West informiert, dass er von seinen Aufgaben entbunden ist. Mehnerts Vertrag läuft noch bis zum 30. Juni 2021. In den nächsten Tagen soll über eine Vertragsauflösung gesprochen werden. "Ich habe wirklich an die Chance geglaubt. Aber leider darf ich nicht mehr weitermachen. Wenn ich ehrlich bin, dann kann ich die Verantwortlichen irgendwo auch verstehen. Wenn ich 40 Jahre weiter und Fußball-Obmann wäre, dann hätte ich auch so entschieden. Ich wünsche dem Verein und allen voran der Mannschaft alles Gute. Ich bin weiterhin davon überzeugt, dass die Jungs den Klassenerhalt schaffen können", teilte Mehnert, der seit Saisonbeginn in Ahlen tätig war, am Montagabend unserer Redaktion mit.
Mehnert-Nachfolger ist ein alter Bekannter in Ahlen
Die Verantwortlichen um Sportchef Joachim Krug haben schnell reagiert und mit Andreas Zimmermann (50) bereits einen Nachfolger präsentiert. Dieser war bei den letzten Auftritten der Ahlener Dauergast auf der Tribüne. "Aufgrund der Tabellensituation hat der Verein beschlossen, Cheftrainer Björn Mehnert und seinen Co-Trainer Salvatore Gambino per sofort von ihren Aufgaben zu entbinden. Vorerst als Interimstrainer übernimmt Andreas Zimmermann die Funktion. Mit dieser Personalie verbindet der Verein die Überzeugung, einen neuen wirksamen Impuls im Abstiegskampf setzen zu können", heißt es auf der Facebook-Seite des ehemaligen Zweitligisten.
Der gebürtige Berliner Zimmermann war zuletzt zwischen dem 1. Juli 2019 und 10. Oktober 2019 Trainer des Wuppertaler SV. [article=443516]Seine Entlassung beim WSV sorgte für viel Gesprächsstoff[/article]. Zuvor trainierte "Zimbo", wie er genannt wird, den Berliner Klub Altglienicke (Saison 2018/2019), Rot-Weiß Oberhausen (Juli/2014 bis August/2016), Carl Zeiss Jena (September/2013 bis April/2014) und die U19 des FC Ingolstadt (Juli/2011 bis April/2013). Seine ersten Traineranfänge machte er in Ahlen. Zunächst als Coach der Zweitvertretung, dann der U19 und auch als Interimstrainer der Profis. Er beerbte Stefan Emmerling und brachte Ahlen im DFB-Pokal eine Runde weiter. Jedoch durfte er nicht Cheftrainer werden, weil er damals noch keinen Fußballlehrer hatte. Heute ist Zimmermann ausgebildeter Fußballlehrer.
Als Spieler bestritt er die meisten Spiele (156) in seiner Karriere für - richtig: Rot Weiss Ahlen.
Nachdem Rot-Weiß Oberhausen sich vor Wochen von Dimitrios Pappas trennte - Mike Terranova übernahm - ist es der zweite Trainerwechsel in der laufenden Regionalliga-West-Saison 2020/2021.