Die U23-Mannschaft des Bundesligisten Borussia Mönchengladbach hat harte Wochen hinter sich. Bis auf wenige Spieler befand sich das komplette Team in Quarantäne. Mehrere Akteure aus der U23 der Fohlen waren mit dem Covid19-Virus infiziert. Auch Trainer Heiko Vogel erwischte es. Seit vier Wochen haben die "kleinen Fohlen" kein Regionalliga-West-Spiel mehr absolviert. Aktuell liegen sie bei neun ausgetragenen Partien und 14 Zählern.
Am Samstag geht es für Gladbach II endlich weiter. Das Auswärtsspiel (14 Uhr) beim Tabellen-Schlusslicht Rot Weiss Ahlen steht an. RevierSport hat vor der Begegnung mit Roland Virkus, Nachwuchs-Chef bei Borussia Mönchengladbach, gesprochen.
Roland Virkus über...
die vergangenen Wochen: "Es war schon alles sehr anstrengend. Wir haben eine junge Mannschaft, in der der eine oder andere noch Schüler ist. Zudem haben die Jungs auch noch andere Aktivitäten. man kann sie nicht immer kontrollieren und letztendlich ist es doch auch so, dass man sich mit dem Virus überall anstecken kann. Man kann aufpassen, achtsam sein, sich an die Regeln halten und trotzdem passiert es. Uns ist das jetzt widerfahren. Wir waren fast mit der kompletten Mannschaft in Quarantäne. Seit Montag trainieren wir wieder. Mal schauen, wie die Jungs das Ganze verkraften. Ich kann beispielsweise verraten, dass es unserem Trainer Heiko Vogel überhaupt nicht gut ging mit dem Virus. Für uns alle ist es eine neue und besondere Situation."
Kaltstart gegen Ahlen: "Ja, man kann das sicherlich als Kaltstart bezeichnen. Wir haben keine Erfahrung mit solch einer Quarantäne, Pause. Man muss sehen, wo die Mannschaft steht. Inwieweit die Quarantäne, das Virus die Jungs aus der Bahn geworfen hat. Ahlen ist auf jeden Fall keine einfache Aufgabe. Sie sind zwar Letzter, doch sie haben in fast allen Spielen bewiesen, dass sie mithalten können und nah dran sind. Zuletzt in Münster fiel das Tor per Foulelfmeter erst kurz vor Schluss. Bis auf die Top vier der Liga, die ein bisschen weg sind, ist der Rest auf einem Niveau. Da kann fast jeder jeden schlagen."
die Tabelle der Regionalliga West: "Ich muss ehrlich sagen, dass mich da wenig überrascht. Dass Essen oben stehen würde, war klar. Dass Dortmund da oben mitmischt auch. Schließlich hat der BVB II im Sommer mit der Trainerverpflichtung und den getätigten Transfers deutlich gemacht, dass man auf jeden Fall aus der Liga raus und aufsteigen will. Preußen Münster und Fortuna Köln versuchen diesem Duo zu folgen. Fortuna Düsseldorf II ist sicherlich die Überraschung. Wenn man sich aber den Kader genau anschaut, dann ist es vielleicht doch nicht so überraschend. Mit Oliver Fink als Leader, vielen guten jungen Spielern sowie einem besonnen, klugen Trainer Nico Michaty haben die Düsseldorfer schon eine gute zweite Mannschaft beisammen. Als Enttäuschung kann man sicherlich Oberhausen nennen. Von RWO hätte ich mehr erwartet. Warum es da nicht rundläuft, weiß ich nicht. Da bin ich dann doch zu weit weg. Unten sieht man, dass alles eng beieinander ist. Es ist kein Team abgeschlagen, da gibt es in dieser Saison kein Fallobst. Es wird spannend bleiben."
die Ambitionen von Borussia Mönchengladbach II: "Wir haben die jüngste Mannschaft seit Jahren und mit Sicherheit ein gutes Potential. Weil das Team aber so jung ist, wird es Spiele geben, in denen wir Punkte abgeben, womit wir überhaupt nicht rechnen. Wie zum Beispiel gegen Lotte. Es ist ein Jahr des Umbruchs. Wir wollen uns unten fernhalten, wenn möglich oben dranbleiben. Unser wichtigster Auftrag ist, die Jungs an die Profis heranzuführen. Das jüngste Beispiel ist Rocco Reitz. Der Junge hat die komplette Vorbereitung bei uns absolviert und zuletzt 60 Minuten in der Bundesliga gegen Mainz gespielt. Solche talentierten Spieler heranzuführen, ist unser Auftrag.
Drittliga-Pläne in Mönchengladbach: "Das ist kein aktuelles Thema. Vielleicht wieder in der Zukunft. Als wir vor Jahren Meister wurden und in der Relegation gegen Werder Bremen II gescheitert sind, da standen Jungs wie Marlon Ritter (heute 1. FC Kaiserslautern, Anm. d. Red.), Matthias Zimmermann (Fortuna Düsseldorf), Tim Knipping (Dynamo Dresden) oder Christopher Lenz (Union Berlin) in unserer Mannschaft. Heute sind das alles Spieler, die in den ersten drei Ligen gute Leistungen bringen. Wir haben aber auch drei Jahre benötigt, um um diese Jungs herum eine gute Mannschaft zu entwickeln. Das braucht alles Zeit und Geduld."