Zwölf Spiele, zehn Punkte, 12:17 Tore: Die Zwischenbilanz des SV Lippstadt 08 liest sich in der dritten Regionalliga-Saison des Klubs nicht sonderlich erfreulich. Trotzdem sind die die Verantwortlichen rund um die Liebelt-Arena mit dem bisherigen Abschneiden zufrieden.
Dabei datiert der einzige Saisonsieg aus zwölf Partien vom 5. September 2020 - dem 1. Spieltag beim VfB Homberg (2:0). Es folgten sieben Unentschieden und vier Niederlagen. Am Samstag (14 Uhr) gastiert der SC Preußen Münster in Lippstadt.
RevierSport hat vor der Partie mit Dirk Brökelmann, dem langjährigen Sportchef des SV Lippstadt 08, gesprochen.
Dirk Brökelmann, nur ein Sieg - und den konnte die Mannschaft von Trainer Felix Bechtold am 1. Spieltag einfahren. Wie schwer wiegt diese Leidenszeit?
Es ist keine Leidenszeit. Das ist ein Prozess, den wir erwartet haben. Stand heute sind wir auch zufrieden. Wir liegen über dem Strich. Und sollte dies, wovon ich felsenfest überzeugt bin, am letzten Spieltag auch so sein, dann hätten wir unser Saisonziel erreicht. Viele vergessen, dass wir auch sieben Unentschieden haben.
Aber bei der Drei-Punkte-Regel bringen die vielen Remis-Spiele nicht so viel...
Das sehe ich anders. Wir haben Unentschieden gegen Klubs wie Wuppertal oder Fortuna Köln gespielt. Man sieht wie ausgeglichen die Liga ist. Ich denke, dass am Ende jedes Unentschieden auch Gold wert sein kann. Aber klar ist auch, dass wir uns in dem einen oder anderen Spiel belohnen hätten müssen. Da denke ich dann an die Partien gegen Köln II oder Wegberg-Beeck. Aber das alles gehört auch zu der Entwicklung unserer Mannschaft, wir sind auf einem guten Weg.
Münster, Dortmund II, Gladbach II, Oberhausen, Schalke II, Rödinghausen, Bergisch Gladbach und Straelen: so lautet das Programm bis zum Jahresende. Was macht Sie so zuversichtlich, was den weiteren Saisonverlauf betrifft? Klar, das Programm hat es in sich. Da sind viele Top-Mannschaften dabei. Aber uns macht das nichts aus. Wir sind gerne in der Underdog-Rolle. Da fühlen wir uns wohl. Wir möchten einfach unser Ding durchziehen, egal gegen welchen Gegner. Wir wollen weiterhin unseren Fußball so spielen, wie wir es die ganze Zeit gemacht haben. Ich betone noch einmal: Wir werden weiterhin Fußball spielen. Das ist unsere Philosophie und Stärke. Dies ist aus unserer Sicht der richtige Weg. Am Ende der Saison werden wir den Klassenerhalt feiern. Davon bin ich überzeugt.
Wie bewerten Sie die Liga in dieser Saison zu den zwei vergangenen Jahren, in denen der SV Lippstadt auch in der Regionalliga West spielte? Die Liga ist deutlich ausgeglichener als in den letzten Jahren. Keiner marschiert oben weg. Keine Mannschaft ist unten abgeschlagen. Das war in der Vergangenheit anders. Gefühlt kämpft die halbe Liga um den Klassenerhalt. Essen und Dortmund II scheinen sich ein Duell um Platz eins zu liefern. Dann folgt ein kleines Verfolgerfeld. Wie gesagt: Weil diese Liga so ausgeglichen ist, zählt jeder Punkt. Deshalb sehe ich unsere sieben Unentschieden überhaupt nicht negativ.
Am Samstag kommt Preußen Münster. Was erwarten Sie für ein Spiel? Wir freuen uns auf Preußen Münster. Ein Verein wie Münster hat in der Regionalliga nichts verloren. Sie sind trotz des Abstiegs stark, haben eine gute Mannschaft zusammengestellt. Es wird wieder eine harte Nuss für uns. Aber wir werden unser Spiel versuchen durchzuziehen und die Punkte in Lippstadt zu behalten.