Imke Wübbenhorst, Trainerin der Sportfreunde Lotte, hatte sich schon seit geraumer Zeit einen erfahrenen Spieler als Verstärkung für ihre Mannschaft gewünscht. Diesen hat sie Ende Oktober auch bekommen. [article=503447]Massih Wassey unterschrieb am 29. Oktober 2020 einen Vertrag bis zum 31. Dezember 2020 in Lotte[/article].
An Erfahrung mangelt es dem 32-jährigen jedenfalls nicht: Der Deutsch-Kanadier kommt unter anderem auf 29 Einsätze in der 3. Liga (acht Tore, vier Vorlagen). 218 Mal stand er in der Regionalliga West, Südwest und Süd auf dem Rasen (44 Tore, 61 Vorlagen).
Seine beste Saison erlebte er wohl in der Serie 2017/2018, als er in der 3. Liga für den SC Paderborn im Mittelfeld die Fäden zog und einen großen Beitrag leistete, dass der SCP am Ende der Spielzeit in die 2. Bundesliga aufstieg. Später sollte der Durchmarsch in die 1. Bundesliga folgen. Das alles jedoch ohne Wassey, der in der Drittliga-Saison 17/18 zu den besten zentralen Mittelfeldspielern gehörte.
"In Paderborn wird sehr gut gearbeitet. Wir hatten damals eine unfassbar tolle Mannschaft. Es war mir eine Ehre, ein Teil davon zu sein. Ich hätte natürlich auch gerne in der 2. Bundesliga gespielt. Aber nach dem Aufstieg lief alles sehr blöd für mich", erzählt der ehemalige Schalker Nachwuchsspieler gegenüber RevierSport. Wassey weiter: "Erst habe ich lange Zeit aufgrund einer Rückenverletzung gefehlt. Im letzten Jahr habe ich mir dann einen Achillessehnenriss zugezogen. Das war eine schlimme Zeit. Zum Glück kam meine Mutter aus Kanada und konnte mir viel helfen. Mit einem Achillessehnenriss kann man fast nichts machen. Da ist es alleine sehr schwer klarzukommen. Aber meine Mama war für mich in dieser schweren Zeit da."
Seine Zukunft sieht Wassey in Kanada
Nach zwei unglücklichen Jahren und nur neun Einsätzen in der Oberligamannschaft des SC Paderborn lief Wasseys Dreijahresvertrag bei den Ostwestfalen im vergangenen Sommer aus. Seit Ende Oktober kann er wieder nach vorne blicken und steht nun in Lotte unter Vertrag. "Zunächst einmal bis Ende des Jahres. Mal schauen, ob ich dann weitermache oder wechsle. Erst einmal will ich einfach nur gesund bleiben und Fußball spielen", erklärt er.
Zwei Spiele über 77 Minuten absolvierte Wassey bereits für die Sportfreunde. "Das 2:2 gegen Bergisch Gladbach und 1:2 in Straelen waren enttäuschend. Gegen diese Gegner müssen wir einfach punkten. Das gilt auch für den kommenden Samstag gegen Homberg", betont der Mittelfeldspieler.
Während seiner langen Verletzungszeit hatte Wassey auch viel Zeit zu überlegen, was nach dem Fußball kommen wird. Er ist hier in der glücklichen Situation, dass das Familiengeschäft brummt. Wassey, der mit sechs Jahren nach Deutschland kam, verrät: "Wir führen in Kanada, nahe Vancouver, ein Autogeschäft. Mein Bruder leitet die Firma. Wenn es mit dem Fußball nicht mehr weitergeht, werde ich rüber gehen und mithelfen. Deshalb mache ich mir um meine Zukunft weniger Sorgen, vielmehr will ich im Fußball noch einiges erreichen. Ich hoffe, dass ich noch ein paar gute Jahre vor mir habe."