Es war eine bittere Nachricht für alle Beteiligten: Kurz, nachdem der im Sommer von Rot-Weiß Oberhausen abgewanderte Philipp Gödde als Königstransfer beim Westfalen-Oberligisten Holzwickeder SC vorgestellt wurde, musste der 26-Jährige sich einer Bandscheiben-OP unterziehen – die Hinrunde wird er nicht mehr bestreiten können, hieß es nach der Diagnose.
Nun bastelt der 145-malige Regionalligaspieler mit großem Eifer an seiner Rückkehr auf den Trainingsplatz. Die Hinrunde ist offiziell Ende Februar vorbei, Gödde verrät aber im Gespräch mit RevierSport: „Eigentlich habe ich mir persönlich zum Ziel gesetzt, Mitte bis Ende Januar wieder bei den Jungs zu sein. Momentan macht der Rücken ganz gut mit, nur muskulär habe ich ein paar Probleme. Es wurde außerdem wohl noch ein Nerv in Mitleidenschaft gezogen.“ Die Reha sei darüber hinaus intensiver als bei Göddes erstem Bandscheibenvorfall, durch den er bereits 2018 unters Messer musste.
Trotz der Schockdiagnose zum Start wurde der Stürmer in seinem neuen Umfeld bestens empfangen. „Ich war ja am Anfang bei einigen Trainingseinheiten dabei. Die Jungs haben mich wirklich super aufgenommen. Wir haben eine starke Truppe mit einigen echten Zockern beisammen. Ich möchte jetzt keinen herausheben, aber einige könnten durchaus höher spielen“, findet der Ex-Oberhausener, der den Wechsel in die Oberliga damit begründet hatte, sportlich etwas kürzer treten und in der Firma seines Vaters aushelfen zu wollen.
Holzwickede mit tadellosem Start
Die Auffassungen Göddes decken sich bisher voll und ganz mit den Fakten: Der HSC, der zu Beginn der Saison den Klassenerhalt als Ziel formuliert hatte, hat zwar erst sechs Spiele bestritten, diese aber allesamt gewonnen und steht in der Tabelle auf einem starken zweiten Platz. „Ich habe fast alle Spiele gesehen. Beim 2:1 in Hamm zum Auftakt hatte ich noch etwas Kopfschmerzen, aber danach haben die Jungs es durchweg gut gespielt. Die Siege waren keineswegs wacklig“, ist die Nummer neun des HSC überzeugt.
Mit Blick auf den aktuellen Amateursport-Lockdown hilft Göddes Ansicht nach kein Klagen. „Für uns ist es sicher schwierig, jetzt zu pausieren, gerade wegen unseres Laufs. Aber alle Teams haben dieses Problem. Deshalb bringt es nichts, zu jammern. Wir hoffen, dass die Runde spätestens Anfang nächsten Jahres weitergeführt wird“, erklärt er.
Gödde schaut auf RWO
Auf seinen Ex-Verein und RWO, Zwölfter der Regionalliga West, hat der Offensivspieler nach wie vor ein Auge. „Ich gucke mir immer die Liveticker und Ergebnisse an. Ich glaube, sie hatten es schwer, weil ihnen vor der Saison viel Stammpersonal weggebrochen ist. Dennoch denke ich, dass Mike Terranova für die momentane Lage der richtige Mann ist. Er wird die Truppe formen und wieder die nötige Mentalität auf den Platz bringen“, beurteilt Gödde den Stand der Dinge bei den Kleeblättern.