Am meisten stören Sunay Acar, Trainer des West-Regionalligisten VfB Homberg, die unterschiedlichen Regelungen der städtischen Gesundheitsämter, das Corona-Virus betreffend. „Ich habe großes Unverständnis dafür, dass jede Stadt das anders regelt. Duisburg hat andere Vorgaben als Essen, dieses wiederum andere als Oberhausen. Im Endeffekt führt das dazu, dass mir bei der Wiederaufnahme des Trainings noch drei Mann wegen anhaltender Quarantäne fehlen“, gibt der 42-Jährige zu Protokoll.
Acar und der zur Verfügung stehende Teil seines Teams kommen mit gemischten Gefühlen aus der zweiwöchigen Isolation, die insgesamt drei Spielabsagen mit sich brachte, darunter das für Mittwoch angesetzte Spiel beim SV Straelen. „Zunächst einmal genießen wir die Freiheit wieder und freuen uns einfach, uns wiederzusehen. Aber auf der anderen Seite fragt man sich, wie lange das noch so weiter gehen kann. Jetzt hatten wir drei Spielausfälle, was passiert, wenn sich mal zwei Mannschaften gleichzeitig etwas einfangen?“, blickt der VfB-Coach in die Zukunft.
Vier Trainingseinheiten bis Wegberg
Seinen Spielern hat Acar für den Lockdown individuelle Pläne mitgegeben, bis zum Auswärtsspiel beim Aufsteiger FC Wegberg-Beeck wird das Team viermal gemeinsam trainieren. „Wir konnten das Spiel von Samstag auf Sonntag verlegen, um noch eine Einheit mehr zu haben. Momentan weiß ich nicht, wie der Stand ist, ich habe die Jungs ja lange nicht gesehen. Aber ich weiß, dass die Truppe einen einwandfreien Charakter hat. Die zweite Halbzeit in unserem letzten Spiel Anfang Oktober gegen Schalke II hat mir sehr gut gefallen. Jetzt müssen wir unter ganz schlechten Voraussetzungen irgendwie daran anknüpfen“, erklärt der Homberger Trainer.
Das Spiel beim FC Wegberg-Beeck ist dabei von enormer Wichtigkeit: Es geht gegen einen direkten Tabellennachbarn, der bei einem Spiel mehr mit fünf Punkten auch einen Zähler mehr auf dem Konto hat als die Elf vom Rheindeich, am Mittwoch jedoch noch bei Rot-Weiss Ahlen ran muss. Acar möchte das Wort „Sechs-Punkte-Spiel“ nicht in den Mund nehmen. „Ja, es wäre wichtig, dieses Spiel nicht zu verlieren. Eine Zwischenbilanz ziehe ich aber frühestens nach zehn Spieltagen. Ich rechne auch nicht aus, wie viele Punkte wir bräuchten, um an dieser oder jener Mannschaft vorbei zu ziehen. Am Ende wollen wir einfach über dem Strich stehen“, stellt der Übungsleiter klar.
Früheres Top-Talent am Sonntag einsatzfähig
Gegen den Aufsteiger ist Neuzugang Samed Yesil eine Option. Das frühere Top-Talent von Bayer Leverkusen, das in der Saison 2012/13 beim FC Liverpool anheuerte, dort jedoch nicht zum Zug kam, legt eine „professionelle Einstellung“, so sein Trainer, an den Tag. „Samed ist fußballerisch stark und kann auch mal den Unterschied ausmachen. Wir brauchen jedoch jeden Spieler, jeder muss alles, was er hat, reinhauen“, fordert Acar.
Autor: Leon Peters