Am 18. September 2020 gab Holger Wortmann nach 15 Monaten als Trainer des Westfalenligisten DJK TuS Hordel seinen Rücktritt bekannt. Nur zehn Tage später hatte er eine neue Aufgabe gefunden. Der 53-jährige Wortmann ist Sportlicher Leiter beim Tabellenschlusslicht der Oberliga Westfalen, der Hammer Spielvereinigung.
"Leider ist es mir zur Zeit nicht möglich, den zeitlichen – vor allem fahrtechnischen Zeitaufwand von meinem Wohnort Hamm nach Bochum – aufzubringen. So kann ich den Ansprüchen des Klubs, der Mannschaft, aber auch vor allem meinen Ansprüchen nicht gerecht werden", [article=497420]mit diesen Worten begründete Wortmann seinen Rücktritt in Bochum-Hordel.[/article]
Nun arbeitet er in der Heimat. Wortmann wohnt und arbeitet bereits in Hamm, nun möchte er seinem Herzensklub zu sportlichen Erfolgen verhelfen. "Die Hammer SpVg ist mein Heimatverein, ich war hier bereits von 2010 bis 2011 Trainer. Die ständigen Fahrten nach Bochum konnte ich wegen fehlender Zeit nicht mehr stemmen und als der Verein mich kontaktiert hat, habe ich nicht lange gezögert", berichtet der Nachfolger von dem im Sommer abgewanderten ehemaligen sportlichen Leiter der HSV, dem Brasilianer Chiquinho, gegenüber RevierSport.
Hamm ist Schlusslicht der Oberliga Westfalen - seit fast 500 Tagen ohne Sieg
Der neue Posten beschert Wortmann eine Menge Arbeit – die Hammer SpVg steht nach sechs Spieltagen mit null Punkten auf dem letzten Platz der Oberliga Westfalen und hat seit sage und schreibe fast 500 Tagen kein Ligaspiel mehr gewinnen können. Der letzte Sieg gelang dem HSV, der nur aufgrund der Corona-Regelung erneut in der fünfthöchsten Spielklasse antreten darf, am 26. Mai 2019 beim 3:0-Erfolg in Gütersloh.
Damit ist die Mannschaft von Trainer Steven Degelmann seit 26 Partien ohne Sieg. Der neue Sportchef möchte den „sportlichen Bock umstoßen“ - im Einzelnen sieht seine Strategie ein kurz- und ein mittelfristiges Ziel vor. "Der Plan auf kurze Sicht wird es sein, Ruhe in den Verein zu bringen. Wir müssen jetzt so schnell wie möglich bessere Ergebnisse erzielen und positive Schlagzeilen produzieren. Auf lange Sicht wird es meine Aufgabe sein, Kontinuität aufzubauen, was bedeutet, dass nicht nach jeder Saison eine so große Fluktuation im Kader herrscht. Es muss uns gelingen, einen Kern an Spielern zu halten, sodass sich eine eingespielte Mannschaft entwickeln kann“, stellt Wortmann klar.
Zu Trainer Degelmann pflegt der neue HSV-Manager ein enges Verhältnis. "Ich kenne Steven noch aus gemeinsamen Zeiten beim FC Gütersloh, wo ich damals Trainer und er als Spieler mein verlängerter Arm war. Wir sind im intensiven Austausch und werden sämtliche Entscheidungen gemeinsam beraten", Wortmann.
Die Spiele der Mannschaft hat er in dieser Saison bereits mehrmals verfolgt, auch die 1:2-Derbyniederlage gegen Westfalia Rhynern habe bewiesen, dass die Mannschaft Potenzial besitzt. "Man sieht, dass da was gehen kann. Die zum Teil auch unglücklichen Niederlagen machen natürlich etwas mit den Spielern, das ist ganz klar. Es geht jetzt darum, ihnen das Selbstvertrauen zurückzugeben, dann kann dieser Verein auch nächstes Jahr in der Oberliga spielen“, ist Wortmann sicher.
Autoren: Leon Peters/Krystian Wozniak
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