Null Punkte aus den vergangenen drei Spielen – die Sportfreunde Siegen haben den Start in die neue Spielzeit der Oberliga Westfalen in den Sand gesetzt. „Wir vermissen zurzeit ein bisschen das Spielglück. Während bei anderen Mannschaften einfach vieles klappt, weil es gerade nun einmal läuft, müssen wir uns alles hart erarbeiten“, analysiert SF-Trainer Tobias Cramer. Vor allem im Bereich des Angriffsdrittels fehle seinem Team die Leichtigkeit. „Da sind wir oft nicht effektiv genug“, kritisiert der 46-Jährige.
Darüber hinaus macht Cramer das spielfreie Wochenende nach dem 1:0-Erfolg am ersten Spieltag beim TuS Erndtebrück als mögliche folgenreiche Unterbrechung des gewohnten Rhythmus aus: „Das Spiel gegen Meinerzhagen wurde ja verlegt, da der Gegner im DFB-Pokal gespielt hat. Das hat uns vielleicht ein bisschen aus dem Tritt gebracht und wir konnten zwei Wochen später nicht mehr an die Partie in Erndtebrück anknüpfen“, mutmaßt der Übungsleiter. Er unterstreicht zudem: „Man muss aber auch sehen, dass wir mit Holzwickede, Sprockhövel und Ennepetal gegen Mannschaften verloren haben, die alle im oberen Bereich der Tabelle anzusiedeln sind. Bei uns geht es jetzt darum, zuzüglich zu unserer körperlichen Stärke auch im Kopf voll da zu sein. Die Psyche und die Emotionalität muss in Zukunft besser passen.“
Nun geht es gegen Vreden
Mit Blick auf das Saisonziel des Traditionsvereins ist Cramer vorsichtig. „Ich habe es schon einmal betont. Es geht darum, sich in dieser Mammutliga mit vielen Abstiegsplätzen so weit wie möglich von unten fernzuhalten und Punkte dafür zu sammeln. Wir dürfen in keine Negativschleife geraten und müssen dafür jetzt erst einmal unseren Rhythmus finden“, fordert der Trainer. Gelegenheit dazu haben die Sportfreunde Siegen durch die zahlreichen Englischen Wochen genug – unter anderem dient der nächste Gegner SpVgg Vreden für die Cramer-Elf als Standortbestimmung. „Das ist ein Aufsteiger mit enormer Pressingqualität. Die stehen stabil und haben auch fußballerisch was drauf. Die sieben Punkte haben sie nicht ohne Grund auf dem Konto. Wir müssen gedanklich schnell und von Anfang an da sein“, gibt der Coach die Marschroute vor.
Verzichten muss Cramer gegen die Münsterländer neben einigen Langzeitverletzten auf Abwehrmann Till Hilchenbach, der sich eine Bänderverletzung zuzog, am kommenden Wochenende bei Westfalia Rhynern (Sonntag, 15 Uhr) jedoch wieder einsatzfähig sein soll.
Autor: Leon Peters