Die U23 des FC Schalke 04 hat am Samstagmittag mit den Profis Timo Becker, Levent Mercan und Malick Thiaw überraschend mit 1:2 (0:1) gegen den bis dahin sieglosen SV Straelen verloren. Schalkes Trainer Torsten Fröhling war anschließend bedient. „Manche haben schon wieder von ganz oben geträumt und jetzt haben wir zweimal einen Dämpfer bekommen“, sagte Fröhling nach dem Spiel. „Nein, man braucht sieben bis acht Spiele, um zu sagen, wo man steht.“
Es scheint, als habe das extrem junge Team nach dem guten Saisonstart derzeit einen Durchhänger. Auch am Mittwoch konnte S04 II beim Dorfklub SV Bergisch Gladbach nur einen Zähler holen. Das sah auch Fröhling so. "Wir waren nicht klar genug in unseren Aktionen“, monierte er. „Das frühe Gegentor hat uns komplett umgeschmissen, den anderen hat es Luft gegeben.“
Was Fröhling meinte: Bereits in der achten Minute war Straelen nach einer Ecke und einem abgefälschten Schuss des Doppeltorschützen Fabio Simoes Ribeiro in Führung gegangen. „Das Tor war zwar Glück, aber sie haben zumindest flach aufs Tor geschossen und nicht drüber. Also kann er auch mal reingehen", motzte Fröhling.
Auch die Profis konnten dem Team keinen Halt geben
Dass Straelen anschließend seine ganze Routine auf den Platz brachte, wollte er nicht als einziges Argument gelten lassen: „Straelen hat es als Truppe ganz clever gemacht. Sie haben schon in der ersten Halbzeit auf Zeit gespielt und sich immer wieder fallen lassen. Der Schiedsrichter ist immer wieder darauf reingefallen“, gab Fröhling zwar zu, aber: „Das ist ein Lernprozess, das ist Männerfußball.“
Auch die drei Profis Timo Becker, Malick Thiaw und Levent Mercan konnten dem Team keinen Halt geben. „Es war ein müder Auftritt von der gesamten Mannschaft“, nickte Fröhling, schloss die Profis aber mit ein: „Ich durfte ja nur viermal wechseln. Ich hätte am liebsten achtmal gewechselt.“
Mit einem Traumtor von der Mittellinie ins leere Tor besorgte Simoes Ribeiro nach einer Stunde die Vorentscheidung. Der S04-Keeper Jannick Theißen war bei einem S04-Angriff aufgerückt. „Ja, es war ein Traumtor“, sagte Fröhling, „aber was hatten wir vorher für einen Ballverlust? Das war ein super Eigentor. Auch wenn es schön aussah. Aber dann kann man ihn gleich hinlegen.“
Anschlusstreffer kam zu spät
Der Anschlusstreffer durch einen verwandelten Foulelfmeter von Brooklyn Ezeh kam zu spät (79.) Zu allem Überfluss sah Mika Hanraths wegen Meckerns in der Nachspielzeit auch noch „Gelb-Rot“. Ein gebrauchter Tag also für den kleinen S04. „Wenn man in den Herrenbereich rein will, dann darf man auch nicht gegen solche Kanten Angst haben. Das ist manchmal schwerer als Bundesliga, weil es hier noch eine ganz andere Spielweise ist“, monierte Fröhling. Das Team habe zu viel Respekt gezeigt, dennoch wäre ein Unentschieden aus seiner Sicht gerecht gewesen.
Straelens Trainer Benedict Weeks war es egal. "Wir haben gewonnen - dreckig gewonnen - und sind endlich für unsere letzten guten Spiele belohnt worden."