Diesen Montagabend dürfte der Hamburger SV möglichst schnell aus dem Gedächtnis streichen wollen. Der Zweitligist blamierte sich gegen Zweitliga-Absteiger Dynamo Dresden und unterlag 1:4. Nach dem Spiel brannten zudem bei Neuzugang und Abwehrspieler Toni Leistner die Sicherungen durch.
Dabei kam es zwischen dem 30-Jährigen und einem Dresdner Fan zu einem Handgemenge. Auf einem Video, das bei Twitter kursiert, ist zu sehen, wie Leistner auf die Tribüne läuft und einen Dresdner Anhänger zunächst schubst und dann am T-Shirt zu Boden reißt. Daraufhin eilen weitere Dresdner Fans zu Hilfe und drücken den Hamburger Innenverteidiger zurück, ehe ein Ordner dazwischengeht.
Auf Sky war später der Ursprung der Handgreiflichkeit zu sehen. Leistner stand bei Moderator Jurek Rohrberg zum Interview, als er plötzlich die Mauer zur Tribüne hochsprang und den Dresdner Fan angriff. Kurz darauf - zurück beim Interview - erklärte er den Wutausbruch: "Meine Familie lasse ich nicht beleidigen." Von den aufgebrachten Dynamo-Fans kamen schließlich weitere Beleidigungen, woraufhin Leistner das Gespräch abbrach und die Szenerie verließ.
Erst in diesem Sommer wechselte Leistner zum HSV, nachdem er im vergangenen Winter von den Queens Park Rangers zum 1. FC Köln ausgeliehen war. Das Spiel in Dresden war das erste Pflichtspiel für Leistner im Trikot der Hamburger. In der Nachspielzeit verursachte er einen Handelfmeter, der allerdings angesichts des deutlichen Resultats nicht mehr allzu sehr ins Gewicht fiel. Bereits zur Halbzeit führte Dynamo durch Yannick Stark und Robin Becker 2:0, nach dem Seitenwechsel legte Christoph Daferner nach. Amadou Onana gelang die Ergebniskosmetik aus HSV-Sicht, ehe Sebastian Mai den fälligen Strafstoß verwandelte.