Als Rot-Weiss Essen am 11. August 2020 ins Trainingslager nach Herzlake aufbrach, da fehlte ein Spieler, der bis dato die Vorbereitung mit absolvierte. Ioannis Orkas war im Mannschaftsbus nicht mehr zugegen. "Wir haben den Vertrag mit Ioannis aufgelöst. Wir wünschen dem Jungen nur das Beste und einen Verein, bei dem er viel Spielpraxis sammeln kann", [article=494082]verriet Marcus Uhlig, RWE-Vorstand, im Trainingslager gegenüber unserer Redaktion[/article].
Einen Monat später befindet sich Orkas (19) immer noch auf Vereinssuche. Dabei hatte seine Zeit bei Rot-Weiss Essen so vielversprechend angefangen.
Fünf Jahre beim VfL Bochum, drei Spielzeiten bei Rot-Weiss Essen
Nach fünf Jahren beim VfL Bochum wechselte Orkas im Sommer 2017 zu Rot-Weiss Essen und schlug zugunsten von RWE ein Angebot des MSV Duisburg aus. Auf Anhieb wurde Orkas Stammspieler und Leistungsträger der U17-Mannschaft, die er mit zum Bundesliga-Aufstieg führte.
Als Jung-Jahrgang des U19-Teams konnte er auf Anhieb überzeugen, so dass ihn der damalige RWE-Manager Jürgen Lucas vorzeitig mit einem Vertrag bis zum 30. Juni 2021 ausstattete. Orkas wurde sogar in die Junioren-Nationalmannschaft Griechenlands berufen. RWE hatte wieder einen internationalen Nachwuchsmann in seinen Reihen.
Doch der Durchbruch in der Ersten Mannschaft sollte ihm verwehrt bleiben. Weder unter Karsten Neitzel, Christian Titz noch unter Christian Neidhart konnte er sich durchsetzen und überzeugen. Er verließ Rot-Weiss Essen letztendlich ohne eine einzige Pflichtspiel-Minute bei den Profis.
Orkas war beim Verler 5:4-Erfolg über Schalke mit von der Partie
"Es lief für mich hervorragend im RWE-Nachwuchs. Ich habe mich echt heimisch gefühlt. Ich weiß ganz genau, wie der Verein tickt. Das ist ein super Klub. Umso mehr habe ich darauf gehofft, eine Chance in der Ersten zu bekommen. Aber die habe ich nicht erhalten. Ich durfte beispielsweise in der abgelaufenen Vorbereitung nur zehn Minuten in einem Testspiel spielen. Was soll ich in dieser kurzen Zeit schon bewirken? Ich bin enttäuscht, dass ich keine echte Chance erhalten habe", erzählt Orkas gegenüber RevierSport.
"Man sagte mir, dass ich ein guter Spieler sei, aber man keine Zeit bei RWE habe mich weiterzuentwickeln. Man will aufsteigen und setzt eher auf erfahrene Spieler. Ich kann das nicht ganz nachvollziehen, musste es aber schlucken und akzeptieren. Wenn man nicht mehr gefragt ist, dann muss man gehen. Das tat ich dann auch. Trotzdem wünsche ich dem Verein nur das Beste", sagt Orkas.
In den vergangenen Wochen stellte sich der Grieche, der auch die kanadische Staatsbürgerschaft besitzt, bei mehreren Klubs vor. Ohne Erfolg.
Fast wäre er beim SC Verl gelandet. Er durfte beim 5:4-Sieg des Drittligisten über Schalke 04 gar 45 Minuten ran - mehr als in der gesamten Vorbereitung bei RWE. "Man hat mich gelobt und war zufrieden mit der Leistung. Am Ende hat man sich aber doch für einen erfahrenen Sechser entschieden", verrät der zentrale Mittelfeldspieler.
Die Suche geht für Orkas weiter. Er sagt: "Ich weiß auch, dass die meisten Kaderplätze schon besetzt sind. Ob 3. Liga oder Regionalliga: ich bin für alles offen. Notfalls muss ich den Umweg über die Oberliga gehen. Ganz egal, was passiert: ich werde mich am Ende durchsetzen. Ich weiß, dass ich Qualität besitze", betont der Ex-U19-Kapitän von Rot-Weiss Essen selbstbewusst.
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