„Alles im grünen Bereich,“ so fasst SC 1920 Oberhausens Trainer Thorsten Möllmann die bisherigen Eindrücke aus der Vorbereitung zusammen. Bereits fünf Testspiele hat der Bezirksligist absolviert. Nach zwei 2:5-Niederlagen gegen klassenhöhere Mannschaften gab es zuletzt drei Siege. Darunter auch einen 2:0-Erfolg gegen den Ligakonkurrenten SV Glückauf Möllen.
„Die Jungs ziehen an und haben zuletzt richtig gute Leistungen gezeigt“, meint der Kult-Coach. In der aktuellen Situation ist das durchaus bemerkenswert. „Wir haben zwölf Abgänge. Sieben davon waren letztes Jahr Stammspieler,“ merkt Möllmann an. Zwar konnten die 1920er acht neue Spieler unter Vertrag nehmen, dennoch könne der Verein die abgewanderten Stammkräfte nicht ersetzen. Vier der Neuzugänge kommen frisch aus der Jugend und gehen in der kommenden Saison in ihr erstes Seniorenjahr. Dazu kommen die Verpflichtungen von Serkan Barutcu (Al-Arz Libanon), Kevin Punessen (RWO Team12), Claudio Miranda-Vera (SC Frintrop) und Cedrik Kolbe (SpVgg Steele II). Außerdem werden vier weitere Spieler aus der eigenen A-Jugend hochgezogen.
Sieben Spieler fehlen verletzt
Zu den vielen Abgängen kommt beim SC 1920 Oberhausen auch noch das große Verletzungspech. „Aktuell fehlen uns sieben Spieler, bei dreien rechne ich mit einer längeren Pause", berichtet der Oberhausener Trainer. Verteidiger Marko Djurdjevic hat eine Entzündung an der Ferse und könnte mehrere Monate fehlen. Dazu muss Möllmann lange Zeit auf Ümit Ertural (Wadenzerrung) und Yusuf Allouche (Innenbandriss) verzichten. „Das trifft uns gerade offensiv besonders hart. Yusuf Allouche ist unser einziger Stürmer und immer für 20 bis 30 Saisontore gut,“ klagt Möllmann.
Auch neben dem Fußballplatz ist die aktuelle Situation nicht leicht für den Verein. „Nicht nur das Team, der ganze Verein befindet sich in einem Neustart“ fasst Möllmann zusammen. Im letzten Jahr hat der SC die Platzanlage gewechselt. Auf der Fritz-Collet-Anlage läuft allerdings noch nicht alles glatt. „Wir sind hier noch nicht so richtig mit offenen Armen empfangen worden. Uns werden immer wieder Knüppel zwischen die Beine geworfen,“ beschwert sich der Trainer.
Möllmann springt ehrenamtlich ein
Finanziell seien aufgrund der aktuellen Situation keine großen Sprünge möglich. Dies sei auch der Hauptgrund dafür, dass er in der kommenden Spielzeit wieder auf dem Trainerstuhl sitzt. „Wir haben mit einigen Trainern gesprochen, doch am Ende war eine Verpflichtung nicht möglich.“ Möllmann selbst macht den Job ehrenamtlich. „Ich möchte auch keinen Euro haben, bis es dem Verein wieder gut geht.“
Aufgrund der Umstände stapelt der Trainer für die neue Saison tief: „Wir wollen einfach so schnell wie möglich die Klasse halten. In der aktuellen Situation mehr zu erwarten wäre größenwahnsinnig.“
Das nächste Testspiel bestreitet der SC 1920 Oberhausen am 9. August beim FSV Kettwig aus der Kreisliga A.
Autor: Dennis Zaremba