Es gibt Ärger um die Frauenabteilung beim 1. FC Mönchengladbach: So wird der Klub darauf verzichten, drei seiner Damenteams - die Erste (Niederrheinliga) und Zweite Mannschaft (Bezirksliga) sowie die U17-Juniorinnen (Regionalliga) - in der kommenden Saison für den Spielbetrieb zu melden.
In einem Beitrag auf ihrer Homepage haben die Frauen nun ihr Unverständnis geäußert. Die Entscheidung sei ein "handfester Skandal", heißt es dort. Am vergangenen Freitag seien die Teams über die Nicht-Meldung informiert worden.
Abmeldung wegen Oberliga-Aufstieg der Herren?
Als Begründung dafür sei der Oberliga-Aufstieg der Ersten Herrenmannschaft von den Verantwortliche genannt worden. Deshalb fehle es an den Wochenenden an Platz für den Spielbetrieb der drei Frauenteams. Der bisherige Landesligist hatte von der coronabedingten Aufstiegsregelung des FVN profitiert und überraschend das Aufstiegsrecht zugesprochen bekommen.
Vereinschef Christian Oh widersprach dieser Darstellung. Gegenüber der RP betonte er, dass der Rückzug der Damenteams "mit dem möglichen Aufstieg nichts zu tun" habe, sondern aus strategischen Gründen erfolge: "Die DNA des FC ist der Leistungsbereich. Wir haben zwei starke Leistungsbereiche, die Männer und die Frauen. Wir werden aber auf Dauer nicht in beiden Leistungsbereichen konkurrenzfähig bleiben können", sagte Oh.
Verband "nicht erfreut" über Abmeldung der Frauen-Teams
Trainer Brüsseler erklärte auf der Homepage der Damenteams: "Das ist für uns alle extrem nervenaufreibend. Uns wird der Boden unter den Füßen weggerissen und das aus unerklärlichen Gründen. Es stehen ausreichend Spielflächen zur Verfügung und diese Maßnahmen richten sich ausschließlich gegen Mannschaften der Frauen und Mädchenabteilung."
Mittlerweile hat Frauen-Trainer Christian Brüsseler eine Online-Petition gestartet, die sich an den DFB, FVN und den 1. FC richtet. Nach rund 24 Stunden haben die Damen bereits über 8.500 Unterschriften gesammelt. Darüber hinaus wurde der FVN eingeschaltet. Man sei "nicht erfreut" über die Entscheidung, betonte ein Sprecher des Verbandes gegenüber dem WDR.