Mit der Verpflichtung von Abdou-Nassirou Ouro-Akpo ist dem Oberhausener C-Ligisten Hibernia Alstaden im Sommer 2018 ein echter Transferkracher gelungen. Der im Togo geborene Mittelstürmer spielte schon in der zweiten Bundesliga und in der Nationalmannschaft seines Heimatlandes, brachte also einiges an Erfahrung mit.
Und die nutzte er vom ersten Tag an. In seiner Premierensaison kam er auf 35 Tore in 27 Spielen, aktuell steht er bei sagenhaften 37 Treffern in 18 Partien. "Ich profitiere natürlich von meiner Erfahrung, aber auch von der Mannschaft. Der Zusammenhalt im Team ist groß, ich fühle mich bei Hibernia sehr wohl und möchte auf jeden Fall bleiben. Solange mein Körper es zulässt, werde ich auch noch spielen", sagt Akpo.
Dabei war zwischenzeitlich nicht einmal klar, ob er mit seinen heute 38 Jahren überhaupt noch auf dem Platz stehen würde. Akpo leidet seit seiner Geburt an einem Rückenschaden, weshalb ihm seine Wirbelsäule immer wieder Probleme machte. "Früher konnte ich kaum 100 Meter ohne Pause und Schmerzen laufen. Je höher ich gespielt habe, desto mehr habe ich natürlich auch meinen Körper belastet. Das ist in der Kreisliga jetzt deutlich weniger. Ich bin seit ein paar Jahren schmerzfrei", sagt der Deutsch-Togolese, der sich in Alstaden übrigens per Einzeltraining fithält.
Schönster RWO-Moment in der Regionalliga
Trotz dieser Probleme bekam Akpo im Winter der Saison 2002/03 ein Probetraining beim damaligen Zweitligisten Rot-Weiß Oberhausen. "Den Kontakt zwischen Maranatha FC (Fußballverein in Togo, d. Red.), wo ich damals gespielt habe, und RWO hat mein Spielerberater hergestellt. Im Probetraining habe ich dann überzeugt und wurde verpflichtet. Es war immer mein Traum, in einer professionellen europäischen Liga zu spielen", sagt der 38-Jährige mit Blick auf seine ersten Schritte in Deutschland.
Er blieb bis zum Sommer 2006, machte sogar den Abstieg aus der zweiten Bundesliga in die damals drittklassige Regionalliga mit. Dabei ist ihm ausgerechnet ein Spiel aus seinem letzten RWO-Jahr nachhaltig in Erinnerung geblieben. "Gegen den VfL Osnabrück stand es nach 75 Minuten noch 0:0, als ich eingewechselt würde. In der Schlussviertelstunde habe ich dann zwei Tore geschossen und wir haben das Spiel noch mit 3:0 gewonnen", erinnert sich Akpo.
In Togos Nationalmannschaft an der Seite von Emmanuel Adebayor
Knapp ein halbes Jahr später hätte er sich dann fast auf der großen Weltbühne beweisen dürfen. Im Vorfeld der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland kam er bereits für Togos Nationalmannschaft zum Einsatz, verletzte sich dann aber und war für die WM schließlich kein Thema. "Als Spieler muss man eben auch Glück haben, zumal ich nach der WM noch einmal für das Nationalteam nominiert wurde", erklärte Akpo, der schon gemeinsam mit Weltstar Emmanuel Adebayor (unter anderem Manchester City, Real Madrid) für sein Land stürmte.
"Emmanuel ist ein Ausnahmespieler. Er ist lauf-, dribbel-, und kopfballstark und hatte in seiner Karriere dazu das nötige Glück", lobt ihn Akpo, der heute keinen Kontakt mehr zu seinem ehemaligen Mitspieler hat.
Statt durch Europa wechselte Akpo nach seine RWO-Zeit weiter durch Deutschland. Namhafte Stationen waren hierbei der ETB Schwarz-Weiß Essen, Fortuna Köln und Westfalia Herne. Im Sommer 2018 schloss er sich dann dem Oberhausener C-Ligisten Hibernia Alstaden an. Hier soll es nun weiter gehen, solange es sein Körper zulässt.