Einige Stunden lang durften sie diesen Anblick genießen. Und sogar ein Getränk der Wahl hatte Trainer Thomas Reis den Fußballern des VfL Bochum genehmigt. „Siege muss man feiern“, sagte der 46-Jährige im Anschluss an den [article=487909]2:0 (1:0)-Erfolg gegen den FC St. Pauli[/article] großzügig und schob schnell nach, dass er selbst dafür bekannt gewesen sei, nach dieser Vorgabe zu leben.
Dann aber, so Reis, solle der Blick auf das nächste Spiel gerichtet werden. Denn dass sich der VfL nach einer in Teilen gruseligen Spielzeit dank einer starken Serie vor dem Abstieg in die Drittklassigkeit gerettet hat, „soll noch nicht das Ende sein“.
Auf ein konkretes Ziel ließ sich der Ex-Profi nicht ein. „Das sollen andere sagen“, erwiderte er auf die Frage, ob er sein Team am Ende dieser schwierigen und ungewöhnlichen Saison auf einem einstelligen Tabellenplatz sehen wolle. Reis war es wichtig, dass er das Bild, das insbesondere vor der Corona-Pause von seiner Mannschaft gezeichnet worden wurde, maßgeblich korrigieren konnte. „Vor ein paar Wochen waren wir noch ein Absteiger“, sagte der VfL-Coach nach dem Heimsieg gegen St. Pauli.
Bochum-Kapitän Losilla stolz auf die Mannschaft
Was Reis unausgesprochen ließ, formulierte Anthony Losilla kurz darauf: „Ich bin echt stolz auf die Mannschaft. Jetzt Sechster zu sein - nach so einer Saison - das ist schon großartig. Das tut einfach gut.“ Außerdem gab der Kapitän einen kurzen Einblick in das Stimmungsbild seines Teams: „Wir sind alle euphorisch, weil wir einen großen Schritt gemacht haben.“
Reis ließ die Mannschaft am Freitagabend gewähren, schließlich dürfte der VfL Bochum mit dem Abstieg in dieser Saison nichts mehr zu tun haben. Überprüft, ob rein rechnerisch noch ein Risiko besteht, habe er noch nicht, sagte er. Mit einem Sieg im Auswärtsspiel bei Aufsteiger VfL Osnabrück aber hätte Bochum die Marke von 40 Punkten, die gemeinhin als sicheres Ufer gilt, überschritten.
Elf der insgesamt 39 Zähler holte seine Mannschaft nach der Corona-Pause. Sie sind das Ergebnis harter Arbeit. Der Coach appellierte an sein Team, bevor er es in den Abend entließ: „Am wichtigsten ist, dass man weiß, warum man das erreicht hat.“
dh/gp
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