In seiner Karriere kommt Slawomir „Paul“ Freier auf 289 Pflichtspiel-Einsätze für den VfL Bochum. Damit steht er auf Platz acht der ewigen Rekordspielerliste des VfL Bochum. Ein Spiel jedoch wird dem heute 40-Jährigen immer in Erinnerung bleiben, wie der im polnischen Bytom gebürtige Ex-Profi im Interview mit dem Kicker erzählt: das Spiel auf dem Aachener Tivoli am 34. Spieltag der Saison 2001/02.
"Da wackelte auf der Rückfahrt der Mannschaftsbus
Der VfL war zuvor Vierter hinter dem von Jürgen Klopp trainierten FSV Mainz 05. Die Bochumer benötigten unbedingt einen Sieg, während die Mainzer gegen Union Berlin nicht gewinnen durften. Und dies trat dann auch ein. Thomas Christiansen brachte den VfL nach 28 Minuten in Führung, Freier selbst erhöhte kurz vor der Pause auf 2:0. Und das obwohl der heutige Sportdirektor Sebastian Schindzielorz nach 23 Minuten mit Gelb-Rot vom Platz geflogen war. Die ihrerseits nach der Roten Karte gegen Edwin Bediako dezimierten Aachener (44.) kamen durch Olivier Caillas noch einmal ran. Freier selbst erzielte dann aber mit seinem zweiten Treffer des Tages den 3:1-Siegtreffer. Der Aufstieg war perfekt.
„Das war wirklich unglaublich, weil uns praktisch keiner mehr auf der Liste hatte und wir mit einem Riesenendspurt doch noch den Aufstieg gepackt haben“, erzählt der heutige U17-Trainer des FC Iserlohn im Kicker. „Mir sind zwei Tore gelungen, wir haben gewonnen, Union hat geliefert. Da wackelte auf der Rückfahrt der Mannschaftsbus und später die ganze Stadt. Wir haben es mächtig krachen lassen.“
Freier ist bis heute zweitteuerster Verkauf aller Zeiten
2004 wechselte Freier dann für eine Ablösesumme von 3,5 Millionen Euro zu Bayer 04 Leverkusen, vier Jahre später kehrte er jedoch wieder für 1,1 Millionen Euro zum VfL zurück. Damit ist Freier bis heute der fünft-teuerste Einkauf und der zweit-teuerste Verkauf aller Zeiten. Entdeckt hatte ihn einst Bernard Dietz, der ihn zu den Profis geholt hatte: „Ihm habe ich jedenfalls sehr viel zu verdanken, und die Werte, die er vorlegt, will ich meinen Jungs auch weitergeben. Zum Beispiel, dass du mit Arbeit und viel Fleiß eine Menge erreichen kannst.“
Mit 249 Bundesligaspielen, 129 Zweitliga-Partien, 7 Spielen in der Champions League oder 19 Einsätzen in der Deutschen Nationalmannschaft kann man durchaus behaupten, dass es Freier geschafft hat.