Ausgangslage: Zu Wochenbeginn hatte VfL-Trainer Thomas Reis eine schlechte Nachricht erhalten. Für Angreifer Simon Zoller, der sich in Karlsruhe am Knie verletzt hatte, ist die Saison vorzeitig beendet. „Leider hat sich bei Simon Zoller die Diagnose eines Teilrisses des Außenbandes im Knie bestätigt“, sagte Reis auf der Pressekonferenz am Dienstag. Für den an der Wade verletzte Danny Blum, der als Ersatz für Zoller infrage gekommen wäre, kam der Einsatz am Mittwoch zu früh.
Fünf Spiele in Folge hatte der VfL vor dem Spiel gegen Holstein Kiel nicht verloren. Die Störche aber kamen mit einer besonderen Empfehlung: Am 27. Spieltag hatte das Team von Trainer Ole Werner den Aufstiegsaspiranten VfB Stuttgart überraschend mit 3:2 geschlagen. An der Castroper Straße hingegen beschäftigte Spieler, Trainer und Verantwortliche die Frage, wie der Auftritt im Keller-Duell beim Karlsruher SC zustande kommen konnte. Die Anfangsphase der Partie im Wildparkstadion hatte der VfL komplett verschlafen, mauserte sich dann, verpasste es aber, den Führungstreffer zu erzielen und sich so deutlicher aus der Abstiegszone zu befreien.
Analyse des Spiels: VfL-Trainer Reis setzte auf das Innenverteidiger-Duo bestehend aus Vasilios Lampropoulos und Maxim Leitsch, die zuletzt in drei aufeinanderfolgenden Spielen ohne Gegentreffer geblieben waren. Im Vergleich zur Partie in Karlsruhe strahlte die Viererkette diese Stabilität auch aus, obschon die Gäste im ersten Durchgang zweimal gefährlich vor das Tor kamen. Zunächst prüfte David Atanga Manuel Riemann, dann war der Bochumer Keeper einmal mehr gefragt: Gegen den heranstürmenden Iyoha klärte Riemann aus kurzer Distanz - wieder einmal war der Schlussmann Bochums Retter. Doch der VfL stand in der Folge stabiler, ließ nur wenig zu.
Nach dem Wechsel erwischte die Reis-Elf einen Traumstart. Der in Karlsruhe überzeugende Pantovic legte auf den in Karlsruhe enttäuschenden Jordi Osei-Tutu - und der Engländer erzielte mit einem feinen Flachschuss sein viertes Saisontor (48.). Etwas später legte Silvere Ganvoula nach: Der Kongolese nahm das feine Zuspiel von Robert Zulj auf und schoss an Kiels Torhüter Ioannis Gelios vorbei ins Netz (63.).
Bochum hatte das Spiel im Griff, doch die Störche kamen zum Anschlusstreffer. Jonas Meffert köpfte den Ball nach einem Eckball von Alexander Mühling und einer Kopfballverlängerung von Stefan Thesker zum 1:2 aus Kieler Sicht ins Netz (74.). Knapp zwei Minuten nach seiner Einwechslung verpasste Sebastian Maier die Vorentscheidung. Nach einer überragenden Vorarbeit vom Tom Weilandt traf der Mittelfeldspieler mit seinem wuchtigen Schuss nur die Latte.
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Erkenntnis des Spiels: Der VfL kann sich für seine Mühen selbst belohnen. Nachdem Holstein Kiel in den ersten 45 Minuten mehr vom Spiel hatte und Bochum es nicht schaffte, Torgefahr zu entwickeln, war die Reis-Elf nach dem Seitenwechsel eiskalt. Und diesmal schaffte es die Mannschaft sogar, sich mit drei Punkten zu belohnen.
Gewinner des Spiels: Pantovic - In Kiel belebte er nach seiner Einwechslung das Spiel und sorgte dafür, dass der VfL nach einer guten halben Stunde die bessere Mannschaft wurde. Bei seinem Startelf-Debüt vertrat er den verletzten Zoller in würdiger Art und Weise. Der Serbe bereitete den ersten VfL-Treffer von Osei-Tutu mustergültig vor, und war auch in der Folge einer der Aktivposten. In der 78. Minute hätte er seinen Einsatz beinahe mit einem Treffer belohnt. Doch seinen Fernschuss lenkte Torhüter Gelios zur Ecke. Nach 80 Minuten war für Pantovic Schluss.
Fazit: Der VfL klettert auf den zehnten Platz und siegt sich aus dem Keller. Nach dem Spieltag stehen die Bochumer bereits sechs Punkte vor dem Relegationsplatz.
Ausblick: Für Bochum geht es am Samstag zum 1. FC Nürnberg. Der Club steht ebenfalls in der unteren Tabellenhälfte, und somit wird die Partie bei den Franken zu einem direkten Duell gegen einen Abstiegskandidaten. Bitter für den VfL: Cristian Gamboa sah gegen Kiel wegen eines Taktischen Fouls die Gelbe Karte. Es war seine fünfte, in Nürnberg wird er daher fehlen.