Vor genau einer Woche - [article=485505]am 12. Mai 2020[/article] - waren es die West-Regionalligisten Rot-Weiss Essen und Rot-Weiß Oberhausen, die vorgeprescht sind und beim Westdeutschen Fußballverband (WDFV) einen Antrag auf eine sportliche Lösung in der Regionalliga-West-Meisterfrage gestellt haben. Klar: Sowohl RWE als auch RWO rechneten sich vor der Corona-Pause noch realistische Chancen aus, den SC Verl [url=/fussball/regionalligawest-1920-spieltag.html]in der Tabelle[/url] zu überholen.
Der Vorschlag der beiden Traditionsklubs aus dem Ruhrgebiet: In einem kleinen Turnier soll ein Sieger ermittelt werden. Im Halbfinale würde RWE auf RWO treffen. Der Sieger aus dieser Partie würde schließlich in einem Finale gegen den SC Verl, der aufgrund des Tabellenplatzes gesetzt wäre, schließlich den Teilnehmer der Relegationsspiele ermitteln. Alle Partien sollten auf neutralem Platz unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.
Es gilt als äußerst unwahrscheinlich, dass diese Idee vom Verband umgesetzt wird. [article=483841]Schließlich hatten sich schon vor Wochen 16 der 18 Regionalliga-West-Klubs für einen vorzeitigen Saisonabbruch ausgesprochen[/article] und um die Umsetzung des Wunsches gebeten.
West-Meister trifft in der Aufstiegsrelegation auf den Nordost-Meister
Ähnlich wie in der West-Staffel ist die Ausgangslage in der Regionalliga Nordost. Auch hier wollen sich die Verfolger von Spitzenreiter VSG Altglienicke mit einem vorzeitigen Saisonabbruch nicht zufrieden geben.
Der Tabellenzweite 1. FC Lokomotive Leipzig liegt nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses hinter dem Spitzenreiter aus Berlin. Pikant: Dabei hat die "Loksche" sogar noch ein Spiel in der Hinterhand gegenüber Altglienicke.
Der Dritte im Bunde ist der FC Energie Cottbus. Auch die Lausitzer machen sich noch große Hoffnungen auf die Rückkehr in die 3. Liga. Sie liegen nur zwei Punkte hinter dem Spitzen-Duo zurück und haben nun - ähnlich wie RWE und RWO in der West-Staffel - beim Nordostdeutschen Fußballverband einen Antrag auf eine sportliche Entscheidung gestellt.
Cottbus schwebt ein "Final-Four-Turnier" vor
"Wir haben von Anfang an deutlich gemacht, dass wir den Staffelsieger auf dem Rasen ermitteln möchten und damit für eine rein sportliche Entscheidung stehen. Auch in dieser besonderen Zeit erwarten wir einen fairen Umgang und erinnern an den sportlichen Grundsatz einer Entscheidungsfindung im Rahmen einer kompletten Spielzeit", sagt Sebastian König, Sportlicher Leiter des FC Energie auf der Homepage der Cottbuser.
Der Manager ergänzt: "Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass sich unsere Mannschaft auf dem richtigen Weg befand und sich am Ende für die Relegationsspiele qualifiziert hätte. Aufgrund der besonderen Situation sollten nun alle angeraten sein, an einer für alle Beteiligten sportlich fairen Lösung zu arbeiten. Wenn der Staffelsieger Ende Juni die Relegationsspiele zum Aufstieg in die 3. Liga bestreiten kann – sollte es auch möglich sein, wenige Tage vorher eben diesen Staffelsieger sportlich zu ermitteln.“
Da das [url=/fussball/regionalliganordost-1920.html]Spitzen-Quartett in der Regionalliga Nordost[/url] so nah beieinander liegt, schwebt den Verantwortlichen des FC Energie Cottbus eine Art "Final-Four-Turnier" vor. Für das Aufstiegsturnier seien die vier Vereine VSG Altglienicke, 1. FC Lokomotive Leipzig, Hertha BSC II sowie der FC Energie Cottbus als teilnehmende Mannschaften vorgesehen. Alle vier Vereine haben fristgerecht einen Antrag zur Teilnahme am Spielbetrieb der 3. Liga in der Spielzeit 2020/2021 beim Deutschen Fußball-Bund gestellt.
Es bleibt abzuwarten, wie die Verbände auf die Vorschläge und Anträge der Klubs reagieren. Vor Ende Mai wird es wohl keine Entscheidung geben. Gut möglich, dass am Ende der DFB auf seinem Bundestag den Landesverbänden die Entscheidung abnehmen wird.