Aktuell passieren in Deutschlands Regionalligen ungewöhnliche Dinge. Mal tun sich mehrere Traditionsklubs zusammen und proben den Aufstand oder sie wollen die Corona-Krise dazu nutzen, um eine zweigleisige Dritte Liga zu installieren. Dann schickt der Tabellenführer der Regionalliga Nord, VfB Lübeck, [article=485832]seine Spieler in den vorzeitigen Urlaub[/article].
[article=485735]Dabei hatte sich die Mehrheit der Nord-Klubs für ein Aufstiegsspiel zwischen Lübeck und Verfolger VfL Wolfsburg ausgesprochen[/article]. Die Lübecker wollen davon nichts wissen und reagieren auf ihre Art und Weise.
Reagiert hat nun auch, völlig überraschend, Regionalliga-Bayern-Tabellenführer Türkgücü München. Obwohl der Klub nach 23 Spielen satte neun Punkte vor Verfolger 1. FC Schweinfurt liegt, entließen die Verantwortlichen um Boss und Geldgeber Hasan Kivran Erfolgstrainer Reiner Maurer.
"Ich nehme das nüchtern und sportlich hin. Der Präsident bezahlt alles, also entscheidet er. Für mich überwiegen die positiven Aspekte, die erfolgreiche Arbeit und die sehr gute Zusammenarbeit mit der Mannschaft“, sagte der ehemalige Coach von 1860 München gegenüber "Sport1".
Der 60-Jährige hatte Türkgücü München im vergangenen Sommer übernommen und souverän an die Tabellenspitze der Regionalliga Bayern geführt. Im Februar verlor er jedoch in Geschäftsführer Hettich, der ebenfalls überraschend entlassen wurde, seinen großer Befürworter. Maurer hatte die Beurlaubung überhaupt nicht verstehen können. Da vor allem er und Hettich dafür sorgten, dass Türkgücü plötzlich aufgrund der sportlichen Erfolge deutschlandweit Gesprächsthema war.
Trotz der Demission will der 60-jährige Maurer nicht lange trauern, wie er "Sport1" verrät und wieder nach vorne schauen. "Im Moment dominiert die Coronakrise. Vieles ist überall noch unklar, Ligazugehörigkeit etc. Ich habe mich mit Türkgücü sportlich für die 3. Liga qualifiziert, natürlich würde ich auch nächste Saison gerne in dieser Liga arbeiten.“